„Wir loben zu wenig.“ – Schon im vierten Satz seines Buches „Lob des Lobens“ kommt Thomas Chorherr zur Sache. Man sollte nicht erst auf den Grabsteinen loben, redet er uns ins Gewissen. In 20 Kapiteln geht er dem Lob nach. Er schreibt von der Lobhemmung und wie positiv Lob wirkt. Er sinniert über die Redewendung „Lob spenden“ und meint, in der Tat sei spenden hier gut verwendet: Spenden heiße geben, ohne sofort auch zu nehmen. Chorherr geht dem Gotteslob nach und beschreibt die zurücklächelnde Freude des Kleinkindes, wenn die Mutter ihm zulobt, zulächelt. Er widmet sich der Pflicht der Chefs zu loben und zitiert den „Praxikologen“ Dr. Otto Buchegger: „Wie viel Arbeit, Geld und Mühe könnt ihr euch sparen, wenn ihr nur ein bisschen mehr mit den Mitarbeitern über ihre Leistungen reden würdet.“ – Üben wir also loben!
Thomas Chorherr, Lob des Lobens, Styria, 168 Seiten, Euro 16,95.
Klingende Namen
Mensdorff-Pouilly ist eben wegen Waffengeschäften in Schwierigkeiten. Das wird sich der Autor Vladimir Votypka, als er erstmals 1970 an seinem Buch zu arbeiten begann, nicht gedacht haben. Votypka ging in kommunistischen Zeiten schon den ungewöhnlichen Schicksalen von Adeligen in Böhmen und Mähren nach. Dann ließ er wegen vieler Rechercheschwierigkeiten sein Vorhaben ruhen und griff es schließlich 1989 wieder auf. So sind jetzt sehr persönliche Schilderungen über Familien wie etwa Lobkowicz, Schwarzenberg, Czernin, Kinsky, Sternberg und eben Mensdorff-Pouilly zu lesen.
Vladimir Votypka, Böhmischer Adel, Familiengeschichten, Böhlau, 384 Seiten, Euro 24,90.