Als ich geboren wurde, war es noch üblich, die Kinder „vorwärts“ zu taufen und den Namen der Eltern weiterzugeben. Der Taufname meiner Mutter war bereits an meine Schwester vergeben. Diese war aber meine Namensgeberin, sie wollte – erzählte man mir später – dass ich den Taufnamen ihrer besten Schulfreundin – Gertrude – erhielt. Da ich im Jänner geboren bin, passte mit dieser Namenspatronin einfach alles zusammen.Ich selber konnte als Kind und Jugendliche mit dem Namen nichts anfangen. Während meiner Schulzeit fanden ihn meine Mitschülerinnen eher altmodisch.Als ich selber Mutter wurde, begann ich, mich mit Namenspatron/innen zu befassen. Natürlich ging ich auch meinem Taufnamen auf die Spur. Ab diesem Zeitpunkt war ich vollkommen überzeugt, dass dieser Name zu mir passt. Sein altgermanischer Hintergrund, der Lebensweg und die Schutzpatronanz für Gärtner und Reisende haben ebenfalls vieles mit meinem eigenen Leben gemeinsam. Heute bin ich sehr stolz, diesen Namen der einstigen Äbtissin von Nivelles zu tragen.
Gertrude Mayr leitet den „Treffpunkt der Frau“ in Wels.