Erst unlängst las ich folgende Anzeige: „Die Organisation N.N. dankt X.Y., die kürzlich verstorben ist, für ihren jahrzehntelangen Einsatz“. Spät, aber doch ein Danke. Immerhin. Aber andererseits: vielleicht doch zu spät? – Es gibt viele Arten und Zeitpunkte, um Menschen Danke zu sagen. In unserem Kulturkreis wird diese Form der Anerkennung eben gerne mit dem Abschiednehmen kombiniert. Beendet ein Kollege seinen Dienst, finden Vorgesetzte und Kolleg/innen meist schnell Worte des Dankes für den geleisteten Einsatz. Ein Blick zurück, abseits vom Trubel des täglichen Geschäfts mag zeigen: Der gute Mann, die gute Frau hat sich ordentlich eingebracht. Ja, hoppala. Danke auch schön!Oftmals werden Dank und Anerkennung erst dann hemmungslos ausgesprochen, wenn der oder die Angesprochene nicht mehr unter den Lebenden weilt. So mancher Nachruf artet in einer Leistungsbilanz aus. Wie sich manche für die Firma, die Pfarre, die Feuerwehr und die Familie engagiert haben – ja, wie hat der oder die das alles unter einen Hut gebracht? Unglaublich! Heftig wird der Dank dann artikuliert, ausgesprochen, ins Grab hinein nachgerufen. Manche/r hat zu Lebzeiten wenig verspürt, wie geschätzt und geachtet er/sie war. Schade! Daher mein Vorsatz: Ein herzliches Danke zu Lebzeiten ausgesprochen – da kann wirklich nichts schief gehen.