Dr. Charmaine Liebertz ermutigte im Bildungshaus Puchberg zur „Herzensbildung“, die über bloßes Wissen hinausgeht.
Lernen und lachen bilden ein Traumpaar, meint die Erziehungswissenschafterin Charmaine Liebertz. Bei der Jahrestagung des Katholischen Bildungswerkes versuchte man, dem gerecht zu werden.
Finstere Miene, die Hände – zur Faust geballt – drücken nach unten. „Wir müssen mit dem unterrichten aufhören“, sagt die Referentin. Dann dreht sie die Hände, öffnet die Faust, bewegt sie nach oben. „Wir sollen aufrichten.“Dr. Charmaine Liebertz hat soeben verdeutlicht, was sie unter „Herzensbildung“ versteht. Die 360 Männer und Frauen im Saal folgen der Dame aus Köln gespannt. Sie kommt von der „Gesellschaft für ganzheitliches Lernen“. Und darum geht es ja auch in den 332 Standorten des Katholischen Bildungswerkes in der Diözese Linz. Am 17. und 18. April war Jahrestagung des Bildungswerkes in Schloss Puchberg. Da ging es um Weiterbildung, aber auch um das entspannte Beisammensein unter Leuten, die sich während des Jahres um viele Kleinigkeiten zu kümmern haben.
Schlüssel zur Bildung. Die „Schlüssel“, die ihnen die Pädagogin und Autorin zahlreicher Bücher für Bildungsaufgaben anbietet, nehmen sie gerne auf: Herzensbildung muss authentisch, sein, sagt sie: Bildung sei nämlich immer auch Bindung und es sei nicht nicht gleich, von wem man unter-, pardon, aufgerichtet wird. Und: Je bildhafter „gebildet“ wird, desto mehr kommt auch an. Unterschätzen sollte man nicht den Wert des Humors, sagt die Expertin: „Lernen und lachen bilden ein Traumpaar.“
Nicht nur Zahlen zählen. Bildung ist eine wesentliche Aufgabe der Kirche. Das unterstrich Dr. Severin Renoldner, Bereichsleiter im Pastoralamt für Bildung. In der Kirche sei Bildung immer mit sozialer Verantwortung verbunden gewesen – und mit konkreten Orten, von Schreibstuben bis zu Bibliotheken. Den Erfolg sollte man, meinte er, nicht nur in Zahlen messen. „Bildungsarbeit ist auch dann gut, wenn einmal nur drei Leute gekommen sind.“ Beim Bildungswerk selbst freut man sich freilich auch über gute Zahlen.
Bildung mit originellen Ideen
Die besten Bildungswerk-Projekte werden jedes zweite Jahr bei der Jahrestagung mit dem Innovationspreis ausgezeichnet.
Den 1. Preis erhielt heuer das KBW St. Martin im Mühlkreis für das „Männerseminar 2008“.An sechs Abenden brachten Männer ihr Leben und ihren Glauben zur Sprache, am Schluss gab es einen Abend über „Wein und Philosophie“ samt Weinverkostung.
Die weiteren Preisträger:
2. Preis: KBW Maria Neustift (Projekt „Heilsweg Maria Neustift“).
3. Preise, ex aequo: KBW Losenstein (Kirchenjahr) und KBW Schärding (Integrations-Sternwallfahrt).
Einen Sonderpreis für Kultur bekam das KBW Waldzell für das Filmprojekt „Holzarbeit im Kobernaußerwald“.
Ebenso ausgezeichnet wurde das neu gründete KBW Vöcklamarkt für die vorbildliche Leitbild-Entwicklung.