Das Ambiente ist vornehm. Köche bedienen am Buffet. Es gibt Bier, Wein und alkoholfreie Getränke. Kellnerinnen servieren. Man schnabuliert, trinkt, plaudert und stimmt sich ein. Viele Handys halten Verbindung zur Außenwelt. Da und dort werden noch Geschäfte abgewickelt.
Ich bin im VIP-Bereich bei einem Sportverein. Ein Meisterschaftsspiel steht auf dem Programm. VIP, das bedeutet: wichtig. Hierher kommt nicht jede und jeder. Hierher kommen nur Geladene und Mitglieder, die sich die Mitgliedschaft etwas kosten lassen können.
Mit gesitteter Feststimmung geht es hinaus in die Sportarena. Ich nehme Platz inmitten von Menschen, denen ihre Position gute Umgangsformen gelehrt hat. Inmitten von Menschen, die wissen, welchen Wein man zu welchem Gericht trinkt, die sich über Jahrgänge und Rieden unterhalten können, denen man über Aktienkurse nichts erzählen muss.
Dann beginnt das Spiel. Und der gute Ton ist verflogen. Auch im VIP-Bereich ist die andere Mannschaft nicht die Gastmannschaft, sondern der Gegner, der angepöbelt wird, dem man manch Schlechtes wünscht. Auch hier gibt es keine Sportgnade. – Sport ver-ändert den Menschen. Oder zeigt er ihn nur, wie er ist?