Von der Reduzierung auf die Seelsorge über die Zerstörungsversuche der kirchlichen Identität bis hin zur Radikalisierung. – Diese Etappen des Kirchenkampfes beschreibt ein Kapitel im Buch über die Katholische Kirche Deutschlands im Nationalsozialismus. Der Autor schreibt darin einen Satz, der in ähnlicher Weise auch beim Symposium an der Uni Linz (siehe Seite 3) zu hören war: Die katholischen Bischöfe trieb auch in jenen Fällen, in denen sie persönlich Widerstand leisteten und NS-Unrecht öffentlich anprangerten, immer die Sorge um das Wohl des ihnen anbefohlenen Klerus und Kirchenvolkes um.“ Mitläufer, Feiglinge, Antisemiten? Kirche und Nationalsozialismus“, Michael F. Feldkamp, St. Ulrich Verlag (www.sankt-ulrich-verlag.de), 208 Seiten, ISBN 978-3-86744-065-3, 19,50 Euro.
Schule für alle
Rupert Vierlinger verfasste ein Plädoyer für die echte Gesamtschule. Der ehemalige Leiter der diözesanen PÄDAK sowie Professor an der Uni Passau schöpft aus reicher Erfahrung und intensiver Beschäftigung mit dem Thema. Vierlinger ist in der Schuldiskussion seit Jahren ein Rufer in zunehmend bewässerter Wüste, etwa auch, wenn er die Ziffernnote kritisiert. Die echte Gesamtschule korrigiere einen schweren Fehler des gängigen Schulsystems, führt er aus. Sie drängt die schwachen Schüler nicht in Ghettos ab und gibtihnen dadurch wieder Vorbilder. „Bildung“, so schreibt Vierlinger, „darf in unserer Zeit nicht mehr bloß als ein Angebot für viele verstanden werden; sie ist eine Notwendigkeit für alle! ... Wir brauchen ein Schulsystem, dessen Weichen auf Integration und Kooperation gestellt sind.“ Steckbrief Gesamtschule,Rupert Vierlinger, Böhlau Verlag, 292 Seiten, ISBN 978-3-205-78324- 4, 24,90 Euro.