Ich kann mich noch gut an die Handbewegung erinnern, mit der mein Bankberater Bedenken über hohe Risiken beim Fondssparen weggewischt hat. Nachher hatte ich das starke Gefühl, dass Ehrlichkeit nicht zu seinen großen Stärken zählt. Das war letzten Herbst. Ein paar Wochen später ist die Finanzkrise ausgebrochen und ich bin doppelt froh, dass ich nach diesem Gespräch nichts gemacht habe. Weil der Sparstrumpf unter dem Kopfkissen aber auf Dauer keine gute Alternative ist, mache ich mich letzte Woche dann doch wieder einmal auf den Weg in die Bank, dieses Mal eine andere. Meine Wahl ist das biedere Kapitalsparbuch: das Geld für eine Zeit binden lassen für ziemlich beschauliche Zinsen, aber immerhin sicher. Denke ich mir. Bis mein Blick auf den Zeitungsauschnitt fällt, den die Bankberaterin auf ihren Tisch gelegt hat. Ob es Absicht ist, weiß ich nicht, jedenfalls kann ich ihn beim besten Willen nicht übersehen. Im Titel ist von Hyperinflation die Rede, im Text geht es darum, dass Geld auf Sparbüchern sehr stark an Wert verliert. Als ich trotzdem mein Sparbuch abschließe, muss ich schon etwasschlucken. Aber immerhin: die Beraterin war irgendwie indirekt ehrlich. Mein Vertrauen in die Banken ist schon fast wieder hergestellt. Bis zur nächsten Katastrophenmeldung.