Von Kindheit an war ihr die Katholische Jungschar menschliche und religiöse Heimat. Ein Netz, das sie bis heute trägt. Seit kurzem ist Sigrid Kickingereder eine der beiden Bundesvorsitzenden der Jungschar.
„Bei der Jungschar muss man weder sportlich noch musikalisch oder sonstwie besonders talentiert sein, um mitmachen zu können. Da wird man als Kind voll angenommen, so wie man ist.“ Diese persönliche Erfahrung ist für Sigrid Kickingereder Programm: Obwohl die Jungschar mit ihren 80.000 Mitgliedern und 11.000 ehrenamtlichen Gruppenleiter/innen die größte Kinderorganisation Österreichs ist, geht es darum, den Blick darauf zu richten, dass jedes Kind mit seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen einzigartig ist. Auch wenn sie auf der Bundesebene nicht mehr den direkten Kontakt zu den Kindern in der Pfarre hat, ihr Fokus bleibt weiter auf sie gerichtet. Kickingereder ist überzeugt, dass gerade heute Kinder „zweckfreie Räume“ brauchen und eine Begleitung, wo sie wirklich Kind sein können.
Kraftort. Kickingereder hat in Haslach (OÖ) als Jungscharkind, langjährige Ministrantin (bis 24!) und Pfarrleiterin die Jungschar „als soziales Netz erfahren, das mir bis heute Kraft und Halt gibt. Wir hatten auch einen Pfarrer, der sein Haus für uns weit offen gehalten hat und der sich oft zu uns dazugesetzt hat – auch um religiöse oder philosophische Fragen mit uns zu diskutieren. Wir konnten auch viele liturgische Sachen in der Pfarre machen.“ Nach ihrem Pädagogikstudium hat die gelernte Kindergärtnerin als Bildungsreferentin in der Diözesanleitung der Jungschar in Linz und als Dekanatsleiterin gearbeitet. Derzeit macht sie ein Doktoratsstudium in Wien und „da wurde ich angesprochen, ob ich bereit wäre, auf Bundesebene mitzuarbeiten“.