Wort zum Sonntag
Liebe wird, wenn sie geteilt wird, nicht weniger, sondern mehr. Diesen Gedanken stellte Abt Reinhold Dessl in die Mitte der Festfeier zur Segnung des neues Stiftshofes im Stift Wilhering am Dreifaltigkeits-Sonntag. Christinnen und Christen sollten „lebendige Auffangbecken Gottes“, die sich füllen lassen und zu anderen überfließen, sein. „Lassen wir uns hineinziehen in das lebendige Kommunikationsgeschehen Gottes und schaffen wir Orte der Gastfreundschaft, seien wir ein Ort dieser Gastfreundschaft“, lud Abt Dessl ein.
Am Nachmittag des F‘esttages fand die feierliche Segnung und Steckung des Turmkreuztes mit Bischof Manfred Scheuer statt.
Der Konvernt des Stiftes Wilhering will ein solcher Ort der Gastfreundschaft sein. Drei Themen hat Landschaftsarchitekt Clemens Lutz im neugestalteten Stiftshof zu verbinden versucht: Religion, Natur und Kultur. In der Nähe des ehemaligen Meierhofes ist der „Naturraum“ angesiedelt. Der Salzburger Bildhauer Wilhelm Scherübel hat dafür ein Kunstwerk geschaffen. Die übergroßen Betonringe in der liegenden und stehenden Form werden den Stiftshof in besonderer Weise neu prägen.
Den „Kulturraum“ des Stiftshofes Richtung Schule markiert ein Altar von Daniel Spoerri. Er stellt einen „Tisch der Armen“ und einen „Tisch der Reichen“ dar. Spoerri: „Das Essen ist eine Überlebensfrage.“ Die Ambivalenz zwischen „reich und arm“ ist immer da. Damit sei auch das Mahl-Halten zentral angesprochen.
Für den „Religionsraum“ steht die alte Religio-Statue von Franz Schneider. Die personifizierte Religion mit Bibel und Kreuz in der Hand fordert zu den Fragen heraus: „Woher komme ich? Wohin gehe ich? Was ist der Sinn meines Lebens? Was gibt meinem Leben Halt?“ Architekt Lutz möchte mit der kleinen Allee aus Felsenbirnen Richtung Kirche hin gleichsam einen Vorhof schaffen, der zur Sammlung einlädt, bevor man den Kirchenraum betritt.
„Dieser neue Hof und die Räumlichkeiten sind ein Zeichen für eine Öffnung hin zu den Menschen, an der Spiritualität und der Lebenserfahrung des Klosters teilzunehmen“, würdigte der ehemalige Landeshauptmann Josef Pühringer die Neugestaltung.
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