Wort zum Sonntag
Papst Franziskus sei „geliebt und gehasst, verehrt und verachtet, heftig kritisiert und auch für eigene Interessen instrumentalisiert“ worden, sagte Scheuer in seiner Predigt. Weniger bekannt sei, dass Franziskus ein Liebhaber von Friedrich Hölderlin (1770–1843) gewesen sei. Dieser habe als Vorspruch für seinen „Hyperion“ ein Wort von Ignatius von Loyola gewählt, dem Gründer des Jesuitenordens, dem auch Papst Franziskus angehörte: „Nicht begrenzt werden vom Größten und dennoch einbeschlossen im Kleinsten, das ist göttlich.“
Das Wort von Ignatius bringe eine Haltung der Großmut zum Ausdruck, die Gott und seinem Wirken Großes zutraue, erläuterte Bischof Scheuer: „Die Seele streckt sich nach Großem aus, rechnet in grenzenlosem Vertrauen mit dem mächtigen Wirken Gottes.“ Großmütige Gesinnung sei bei Papst Franziskus auch bei der Reform der Kirche sichtbar geworden, wo er „sich nicht bloß mit äußeren, ästhetischen Korrekturen im Stil begnügt oder alle Lebendigkeit in der Kirche an Strukturen delegiert hat, sondern ein großes inhaltlich bestimmtes Reformprogramm vorgeschlagen hat“.
Viele Worte und Gesten von Papst Franziskus hätten das „Gehaltensein im Kleinsten bezeugt, erinnerte der Linzer Bischof: „Sie sind Ausdruck jener geistigen Grundhaltung, jener Spiritualität, welche ob der Größe der gesteckten Ziele das Kleine, die Kleinsten nicht vergisst. Auch alltäglichste Dinge waren für Papst Franziskus Orte der Gottesbegegnung.“
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