Linz hat mit der Eröffnung des Kulturhauptstadt-Jahres groß aufgezeigt. Sehenswert ist nicht nur die teure Hochkultur. Im Monat März lädt der Stadtteil Auwiesen im Süden von Linz ein: Seien Sie eine Nacht und einen Tag lang Gast bei uns in Auwiesen!
„So richtig große Kulturgüter gibt es bei uns nicht“, meint Anita Pehamberger. Trotzdem hat sie ihr Projekt für „Linz09“ eingereicht. Was der Stadtteil an den Traun-Auen zu bieten hat, ist Gastfreundschaft. Rund 30 Familien haben sich bereit erklärt, im Lauf des Monats März „wildfremde“ Gäste für eine Nacht und einen Tag zu beherbergen und ihnen dabei den Stadtteil zu zeigen. Einer der Gastgeber wird Pfarrer Christian Öhler sein. Das Pfarrzentrum Marcel Callo, errichtet aus einem ehemaligen Fabriksbau, ist die wohl herausragendste Sehenswürdigkeit von Auwiesen. Interessant wird für Gäste sein, wie die Menschen in den Sozialbauten hier leben. Viele Mietshäuser wurden von Architekt Roland Rainer entworfen, der auch Puchenau geplant hat. Auf diese schönen Wohnungen sind die Leute stolz. „Es gibt auch in Linz ein Nord-Süd-Gefälle“, meint Anita Pehamberger. „Wir haben nicht diese Lobby, wie sie etwa in der Stadtmitte und im Norden da ist, mit den großen Kunstbauten.“ Aber viele Gäste könnte gerade die Atmosphäre hier interessieren: Wie lebt man an den Rändern von Linz, dort, wo die Straßenbahnlinie 1 Endstation hat? Stadt und Land mischen sich hier – die Traun-Auen, das Erholungsgebiet Wasserwald, die Wohnparkanlagen und eben die revitalisierte Tuchfabrik mit der Kirche und dem Fabriksschlot als Turm. Es war nicht schwer, Familien zu finden, die Gäste aufnehmen möchten. Jeweils um 16 Uhr werden die Gäste an der Straßenbahnstation abgeholt. Die Gastgeber/innen stellen Abendessen, Frühstück und eine Liegestatt zur Verfügung – kostenlos – und sie sind bereit, den Gästen auch den Stadtteil zu zeigen, bis zum nächsten Tag um 9 Uhr. Dann sollten die Gäste Zeit haben zu erkunden, was sonst noch los ist bei „Linz09“.
- Anmeldung über www.quiripedia.at (siehe Button „One day and a night in a suburb“), Infos zu Linz09: www.dioezese-linz.at/linz09
Kunst im Vorbeigehen
Kulturhauptstadt und KTU. Der Künstler Richard Ferkl hat sich im Rahmen des Ausstellungsprojekts „Im Vorbeigehen“ an der Kath.-Theol. Privatuni mit dem Phänomen Kulturhauptstadt beschäftigt. Ergebnis dieser Auseinandersetzung ist eine Ausstellung in Form einer Bild-Text-Serie, in der Linz09 mit zurückliegenden und kommenden Kulturhauptstädten in Beziehung gesetzt wird. Ferkl versucht dabei, das komplexe Phänomen Kulturhauptstadt in größeren Zusammenhängen zu sehen.
- Bis Ende Jänner 2009 im Foyer der KTU, Linz.
Magazin zur Kulturhauptstadt
Kirche und Kunst bei Linz09. Unter dem Schwerpunkt Kirche und Kunst hat die KirchenZeitung das Magazin „inpuncto linz o9“ herausgegeben. Es enthält Hintergründe, Informationen sowie sämtliche Veranstaltungen zu den einzelnen kirchlichen Projekten von Linz 2009. KIZ-Leser/innen haben das Magazin bereits letzte Woche erhalten. Das inpuncto kann kostenlos in der KirchenZeitung bestellt werden. Es liegt im K-Büro und im DomCenter zur freien Entnahme auf.