KOMMENTAR_
Mein Sohn und ich kämpfen fast täglich. Denn jede/r von uns weiß, wie es besser geht und was richtig ist. Das ist beim Musizieren so und auch beim Kochen: „Da steht ein ‚E‘ und kein ‚Es‘!“, sage ich. Und er meint: „Aber so klingt es besser!“ – „So steht es aber nicht da! Zuerst spielst du es einmal so, wie es notiert ist, und wenn du das kannst, dann kannst du gerne improvisieren und so spielen, wie du willst!“ – Dieses Spiel geht nun schon über Jahre. Wahrscheinlich könnte ich mir das alles sparen, er soll einfach machen und üben, was er will. Seine Lehrerin wird es ihm schon sagen, eine Woche später. Aber es fällt mir beim Zuhören schwer, zu schweigen. Ich hab‘ jedenfalls mehr Ahnung von Musik als vom Kochen. Trotzdem bringt es mich auf die Palme, wenn mein Sohn mir sagt: „Ja, gib noch ein bisschen Milch dazu. Da fehlt noch was!“ Das sagt er, ohne jemals einen Palatschinkenteig gemacht zu haben. Aber er weiß, wie‘s geht. Klar. Als mir kürzlich auch noch mein Mann Tipps zum Kuchenbacken gab, wurde es mir zu bunt: „Keine Ahnung haben, aber überall mitreden!“, beschwerte ich mich. Die Männer haben sehr gelacht. Trotz vieler Ratschläge ist der Kuchen was geworden. Ein Wunder!
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