KOMMENTAR_
Der Witz sei erlaubt: Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat es ja gelobt, dass uns der Schmäh nicht ausgeht. Aber er hat die Regierung auch zur Aufgabenerfüllung ermahnt, als er die laut ORF 64. Angelobung eines Bundesregierungs-Mitglieds in seiner Amtszeit durchführte.
Womit wir bei der Erkenntnis hinter dem Witz sind: Die österreichische Innenpolitik hat in den letzten Jahren ein derart schlechtes Bild abgegeben, dass wir es uns künftig nicht mehr erlauben können, von „italienischen Verhältnissen“ zu sprechen – es sind schon österreichische Verhältnisse.
Mit ein Grund für diese Entwicklung ist, dass nicht wenige Politiker immer mehr ihre jeweilige Partei (oder gar sich selbst) vor das Land gestellt haben. Parteitaktik bestimmte das Handeln und das musste zum Schlechten führen. Natürlich gab es das früher auch, aber angesichts eines wohlhabenden Landes ohne gröbere Probleme wurde das einst nicht als ganz so schlimm wahrgenommen. Damals begann man, dieses Politikerverhalten für „normal“ zu halten.
Übersehen wurde dabei die Frage, was die „Norm“ für das „Normalsein“ ist: Vorrangig nach Parteiräson oder vorrangig im Sinne des Landes und seiner Menschen zu handeln?
Die Antwort dürfte spätestens jetzt klar sein.
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