KOMMENTAR_
Ich erinnere mich noch gut an vorbereitende Sitzungen zur Kulturhauptstadt Linz09: Mitarbeiter/innen aus verschiedenen Bereichen wie Kirchenmusik, Kunstreferat, Pfarren und Dommusik saßen beeinander und entwickelten Visionen und Projekte für Linz09. Das war das eine. Dann wieder trafen sich Mitarbeiter/innen aus verschiedenen Institutionen, Firmen und Ämtern. Es gab viele gemeinsame Pressekonferenzen und Termine. Und heute? Nicht einmal die Stadt Linz schafft es, sich für „Zehn Jahre Linz09“ an einen Tisch zu setzen, Bürgermeister Klaus Luger und Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer setzen zwei Termine an getrennten Orten und Tagen an. Klaus Luger wollte offenbar seine eigene Rückschau. Dass alle anderen Kulturverbündeten von damals, die noch immer in Linz tätig sind, nicht einmal erwähnt, geschweige denn zu einem Treffen eingeladen werden, ist die logische Folge des „Mir-san-mir-Denkens“. Der Blick über den Tellerrand hört mitten in der Stadt auf. Die Aufbruchstimmung von damals hätte man besser nützen können, das An-einem-Strang-Ziehen für eine gemeinsame Sache auch.
Jetzt kocht wieder jeder sein Süppchen. Im Falle der Stadt Linz ist das Kulturprogramm zehn Jahre danach durchaus ambitioniert. Geblieben von damals ist die Museums-Card, der Kepler-Salon, Teile der Hörstadt und für die Kirche der Turmeremit. Aus den vielen Kulturzutaten von Land Oberösterreich, Kirche, voestalpine und Freier Szene könnte man noch immer gemeinsam ein köstliches Linz2019-Menü kochen. Hunger ist da!
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