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Auf diese Frage wird man kaum hören: „Als ich mein Moped bekam.“ Oder: „Als wir in die eigene Wohnung eingezogen sind.“ Auch nicht: „Als ich meinen Traumjob bekam.“ Viel wahrscheinlicher werden Momente genannt werden, die mit anderen Menschen zu tun haben: Hochzeit. Die Geburt eines Kindes. Die glücklichsten, aber auch die traurigsten Momente im Leben haben vor allem mit anderen Menschen zu tun. Es sind die zwischenmenschlichen Angelegenheiten. Welch Glück, wenn sie gelingen. Wie traurig, wenn sie brechen.
Es gehört zu den großen menschlichen Rätseln, warum dann Menschen sich viel mehr Mühe um die dinglichen Belange des Lebens geben, um sie in Schuss und beisammenzuhalten, als um ihr menschliches Miteinander. Sie sorgen viel um ihren materiellen Wohlstand – und verlieren dabei aus dem Blick, dass auch der Beziehungs-Wohlstand, das Miteinander mit anderen Menschen, Zeit und Sorge haben will. Oft ist es nur der Rest an Zeit, der dafür bleibt.
Wirklicher Wohlstand – ein gutes Stehen im Leben nämlich – hängt daran, ob es ein „Für“ im Leben gibt. Jemanden nämlich. Nahestehende, selbst wenn sie weit entfernt leben. Menschen, die einem nicht gleichgültig sind, bis hin zur Sorge um die Bedrängten der Welt. Für sie zu leben und zu empfinden – das öffnet den Himmel.
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