KOMMENTAR_
Die einen möchten sie nur möglichst unbeschadet hinter sich bringen. Andere gehen recht gerne hin. Seit einigen Tagen läuft er wieder: der Schulbetrieb. Wie man hört und liest, ist dieser in den letzten Jahren ziemlich kompliziert geworden. Viele reden mit. Irgendwann kommt es für jeden und jede zum Schulabschluss, und die meisten sind wohl froh, wenn sie die Zeit hinter sich haben. Hoffentlich nur für kurze Zeit.
Schule. Das ist, wenn ein Mensch die Möglichkeit bekommt, von den Erfahrungen und vom Wissen anderer zu lernen. Es muss nicht ein jeder von vorne anfangen. Ein Austausch ist es. Er basiert auf der Vermutung, dass es Menschen gibt, von denen ich lernen kann. Nicht nur Geld und Immobilien werden an nächste Generationen weitervererbt, sondern auch Erfahrungen, Wissen und Haltungen.
Wer wollte dieses Erbe einfach unbeachtet hinter sich lassen?
Schade, wenn jemand mit seinem Schulabschluss diese Grundhaltung abgelegt hat: zu vertrauen nämlich, dass andere mehr Wissen und mehr Erfahrung haben könnten als man selber. Da ersetzt dann die Besserwisserei das echte Wissen, das Vorurteil die Erkenntnis und der Verdacht die Prüfung. Es bleibt nicht folgenlos, wenn Menschen die Erfahrungen anderer nicht an sich heranlassen und sich stattdessen mit ihren eigenen Einbildungen zufrieden geben.
Bildung und Schule haben viel mit Vertrauen zu tun – mit der Wertschätzung anderer. Es ist nie zu spät. Man kann auch in fortgeschrittenen Jahren wieder zum Schulanfänger werden. Sage mir, was du weißt.
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