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„Eine Trendwende kann man nicht einfach machen“, erklärt Erzabt Korbinian Birnbacher, während er durch das Stift St. Peter geht, in dem es in den letzten 30 Jahren zu einer echten Trendwende kam. Der Altersdurchschnitt der 23 Mönche liegt bei Anfang 50, der Erzabt selbst liegt also gut im Trend. „Man muss den Mönchen freie Hand lassen, wo es geht, und ihnen etwas zutrauen. Es geht um den Stil, wie wir miteinander umgehen, nicht um punktuelle Maßnahmen.“ Seine Prioritäten im Stift St. Peter geben Aufschluss darüber, wie er sein Leitungsamt versteht – auch in der neugeschaffenen Österreichischen Ordenskonferenz. Obwohl er betont, nicht der „Oberabt“ von allen zu sein. „Ich bin der Sprecher, ich bin ein Impulsgeber.“ Er könne und wolle nicht anschaffen, sondern motivieren. Zu allererst aber wird er hinhören, wo es brennt – und tätig werden, wo er etwas bewegen kann. „Wir müssen uns offen auf die Zukunft einlassen, die Orden sind derzeit nicht erfolgsverwöhnt.“
Erzabt Korbinian Birnbacher steht der Ordenskonferenz vor – und damit den Männer- und Frauenorden. Die größten Unterschiede liegen aber nicht zwischen Frauen und Männern, sondern zwischen den Ordensfamilien, weiß er aus Erfahrung. „Wir sind nicht einer Meinung! Und ich übe das Amt nicht im Sinne einer Uniformierung aus.“ Es brauche in der Kirche sowohl die verlässliche als auch die subversive Dimension, ist Birnbacher überzeugt. Seine Stellvertreterin ist die Franziskanerin Generaloberin Franziska Bruckner.
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