BRIEF_KASTEN
Zur Serie auf der Glaubensseite:
Die Bibel spricht in der Sprache ihrer Zeit. Sie wurde und wird verschieden gelesen. Zum „Regenbogen“: In allen Bibeln, ausgenommen Kinderbibeln, steht nur Bogen, den Gott als Zeichen des Bundes zwischen Gott und der Erde in die Wolken setzt. Wenn Gott Wolken schickt, wird der Bogen sichtbar (Gen 9,13–14). Gott wird auf den Bogen in den Wolken schauen und des ewigen Bundes gedenken (Vers 16). „Es ist kein ,Kriegsbogen‘, den Gott, müde geworden, seine Pfeile abzuschießen, beiseite stellt.“ Einige Erklärer schreiben, der nach unten gekehrte Bogen „soll Frieden ansagen“. Von einem Kampf im mythologischen Hintergrund war in der Sintflut keine Spur, sie bestand aus lang-andauernden Wassergüssen, wozu das Bild von Bogen und Pfeilen nicht passt, und geblitzt hat es auch nicht. Die Tora verrät auch keine absonderlichen oder naiven Gedanken über die Entstehung des Phänomens. Der Regenbogen ist ausschließlich ein Zeichen der Liebe und Treue Gottes gegen seine Schöpfung, das ihn erinnert (Benno Jakob). Man darf ruhig auch weiterhin den Bogen in den Wolken als Regenbogen deuten.
Alfons Einsiedl, Ohlsdorf
Liebe Frau Waltraud Egger! Ich habe vor kurzem die Formulierung „und führe uns in der Versuchung und erlöse uns von dem Bösen“ gehört. Ich muss gestehen, dass mir diese Formulierung sehr gut gefällt und auch ich sie gerne bete. Denn auch ich bin der Meinung, dass wir Gott darum bitten dürfen.
Heidi Mitterhumer, per E-Mail
Die Worte im Vaterunser „und führe uns nicht in Versuchung“ sind auch mir unverständlich, eigentlich schon immer. Privat bete ich „und führe uns in der Versuchung“, denn Gott führt nicht in Versuchung, sondern sein Widersacher. In der Versuchung, der selbst Jesus ausgesetzt war, ist es notwendig, geführt zu werden. Denn in der Versuchung nicht geführt zu werden, kann im Bösen enden! (...) Das Böse nimmt, wie einmal ein Priester in unserer Kirche predigte, schon seinen Lauf, wenn einer so lange auf einen Käfer pinkelt, bis dieser tot ist. Es ufert aus bis zum „abgetrennten Finger“ sowie bis zur angeblichen Erlaubnis Trumps zum Wiedereinsatz von Landminen (...).
Josef Litzlbauer, Neukirchen am Walde
Zur Berichterstattung über das neue Buch von Josef Haslinger in Ausgabe 6:
Beim Wort „Missbrauch“ denken viele an Sexualdelikte. Missbrauch ist aber jede unangebrachte, häufig auch gewaltbereite Haltung und jedes züchtigende Tun von Vorgesetzten oder „höher“ gestellten Personen an ihnen Anvertraute. „Mein Fall“ von Herrn Josef Haslinger stellt wieder einmal an den Pranger und bringt keine Veränderung. Zurückgeblieben ist ja wieder nur ein Missbrauchter, der die Fähigkeit hat, sich darüber zu artikulieren. Der „Fisch beginnt beim Kopf zu stinken“ und der Kopf waren und sind diejenigen, die wegschauen. Wegen Verjährungen bleiben diejenigen zurück, die ihr Lebtag lang diesen „Gestank“ mitschleppen müssen und trotz mancher Einrichtung und Angebote keine Chance haben, sich von dieser Schmach und Last befreien zu können.
Dipl.-Päd. Karl Glaser, St. Peter am Hart
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