KOMMENTAR_
Zu „Von der Freude, Volk Gottes zu sein“ in Ausgabe Nr. 5:
Ich war zwanzig Jahre lang Mitglied in unserem Pfarrgemeinderat, davon zehn Jahre als Obmann, und kenne somit die kirchlichen Gegebenheiten einigermaßen gut.
Was jetzt als größte Reform aller Zeiten verkauft wird, ist meiner Meinung nach nur ein größter Etikettenschwindel. Auch bisher waren die Dekanate für eine gewisse Anzahl von Pfarren in koordinierender Funktion tätig und haben diverse Leitungsfunktionen übernommen. Durch die reine Namensänderung von Dekanat zu Pfarre und von Pfarre zu Pfarrgemeinde wird sich an den praktischen Gegebenheiten rein gar nichts ändern.
Außer, dass der letzte kleine Rest von regelmäßigen Kirchenbesuchern dann nicht mehr weiß, ob sie zu ihrem Herrn Pfarrer noch „Pfarrer“ sagen dürfen oder ob sie ihn mit „Herr Pfarrgemeinde“ anreden müssen.
Peter Wurm, St. Georgen im Attergau
Anmerkung der Redaktion: Dass sich die Reform nicht auf eine Namensänderung bei Pfarren und Dekanaten beschränkt, haben wir uns in unserer Berichterstattung darzustellen bemüht.
Zu „Von der Freude, Volk Gottes zu sein“ in Ausgabe Nr. 5:
Der Gallneukirchner Pfarrer Klaus Dopler, Domkapitular und geschäftsführender Vorsitzender des Priesterrates, hat nach dem Beschluss des neuen „Strukturmodells“ der Diözese Linz anscheinend als Einziger betont, es gelte nun, „auch die zehn Gegenstimmen, die repräsentativ für andere stehen, ernst zu nehmen“.
Das kann ihm gar nicht hoch genug angerechnet werden, stehen die zehn Gegenstimmen doch für eine nicht zu vernachlässigende Minderheit von rund 70 Priestern, die mit dem beschlossenen „Strukturmodell“ offenbar nichts anfangen können und (deswegen?) als konservativ gelten.
Als ihr Sympathisant kann man diesen „konservativen Abweichlern“ nur mit ein paar Tipps den Rücken stärken:
Es gehörte früher zu den ehernen konservativen Überzeugungen, die Neuerer treffe eine Beweispflicht, dass die Abschaffung von langjährig Bewährtem und die Einführung von Neuem eine Besserung im Vergleich zum Bestehenden bewirken werde. Floskeln wie „Spur der Hoffnung“ gegen Resignation und dergleichen vermögen dieser Beweispflicht jedenfalls nicht zu genügen.
Von George Orwell ist der Ausspruch überliefert: „Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.“ Konservative katholische „Abweichler“, sei es im Klerus oder unter den Laien, dürfen sich dieses Freiheitsrecht niemals nehmen lassen. Mag das Schwimmen gegen den Strom der zeitgeistigen politischen bzw. religiösen Korrektheit auch noch so mühsam und anstrengend sein.
Dr. Johann Hahn, Perg
Zu „Hauspost“ in Ausgabe 5 der KirchenZeitung:
Es tut mir leid, dass Christine Grüll die KirchenZeitung verlassen hat. Ihre Beiträge, besonders die erfrischenden Texte in „Unter uns“, werde ich vermissen. Ich wünsche ihr für ihre neue Arbeit alles Gute und viel Freude.
Irmgard Siegl, Hargelsberg
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