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In der KirchenZeitung wurden die führenden Politiker gefragt: Was wollen Sie tun, um die Spaltung in der Gesellschaft zu beenden und das Gemeinsame zu fördern?
Überall wurde von Wahlkampf gesprochen. Im Kampf will man den Mitbewerber schädigen, manchmal auch vernichten. Das führt zu Spaltung.
Ich denke, ein Wort kann vieles verändern. Vor vielen Jahren hörte ich einen Vortrag über notwendige Haltungen in der Demokratie. Der Sprecher meinte, wer das Wort „Wahlkampf“ verwendet, hat das richtige politische Handeln in der Demokratie nicht gewollt. „Wahlwerbung“ sei die passende Bezeichnung. In der Werbung darf ich den Mitbewerber nicht schädigen. Ich zeige vielmehr die Vorteile meiner Vorstellung, wie eine Sache zu lösen wäre, auf. So bleibe ich auch nach der Wahl ein ernst zu nehmender Geprächspartner. Nur der Alleinherrscher will den Mitbewerber schädigen oder vernichten.
Karl Lanzerstorfer, Wels
Zum Magazin der Katholischen Kirche in OÖ an alle Haushalte
„Grüß Gott!“ habe ich mit großer Neugierde erwartet. (...) Ganz besonders gut finde ich die Hinweise auf ein Danke für alles, was uns auf dieser Erde gegeben ist. Es ist doch nicht selbstverständlich, wenn wir in Frieden und Gesundheit leben, genug Nahrung haben oder von sich um uns sorgenden Menschen umgeben sind. Beim dankbaren Tischgebet anerkennen wir wir Gott als Geber all dieser Gaben. Aber auch ein Dank an Menschen, die uns Gutes getan haben, macht uns zufrieden und glücklich.
Kopfschütteln ruft aber der von Gott so wunderbar geschaffene menschliche Körper hervor, der mit beträchtlichem finanziellem Aufwand seiner Schönheit beraubt wurde. Kann man mit so etwas heute, noch dazu in einer Welt, in der Kriege, Vertreibung, Verfolgung und bittere Armut in vielen Gebieten dieser Erde Alltag sind, noch glücklich sein? Am siebten Tag sah Gott, dass alles gut war, was er schuf. Am siebten Tag einer Woche ist Jesus auferstanden. Wir feiern daher den Tag des Herrn dankbar als das Zentrale unseres Glaubens.
Ich nehme an, dass das Magazin „Grüß Gott?“ Menschen, die der Kirche etwas fernstehen, einem praktizierenden Glauben näherführen will. Ich finde es daher eine kalte Dusche, wenn ich dann Sätze wie „Ich denke, man muss nicht jeden Sonntag in die Kirche gehen“ (Seite 73) lese und so die Feier der Gemeinschaft der Glaubenden um der Bequemlichkeit oder einer egoistischen Genusssucht willen beiseiteschiebe. Wünsche dem „Grüß Gott!“ ein erfolgreiches und segensreiches Wirken.
Markus Staudacher, Schönau
Bei der Nationalratswahl hat Greta Thunberg mithilfe unserer Grünen ein respektables Ergebnis erzielt. Aber dennoch sind diese Verantwortungsbewussten, die ihre Heimat für künftige Generationen lebenswert bewahren wollen, weit in der Minderheit. Die Oberhand haben die Egoisten.
Rudolf Danninger, Gutau
Am 3. Oktober jährte sich wieder einmal die Seligsprechung vom letzten Habsburger Kaiser Karl durch Rom unter Papst Johannes Paul II. Einen Monarchen, der von 1916 bis 1918 Oberbefehlshaber und Kriegsherr in einem der grausamsten Kriege war, beispielsweise die schrecklichen Schlachten am Isonzo mit zu verantworten hatte, selig zu sprechen, ist schlicht „himmelschreiend“. Damit werden meines Erachtens sämtliche Selig- und Heiligsprechungen ad absurdum geführt.
Im Übrigen hätte die Kirche wichtigere Aufgaben zu erledigen als Personen selig und heilig zu sprechen, zuallererst müsste endlich die längst fällige Gleichberechtigung der Geschlechter zum Zugang von kirchlichen Ämtern beschlossen werden endlich diesen Mut aufbringen!
Karl Aichhorn, Mauthausen
Anmmerkung: Der letzte österreichische Kaiser Karl I. wurde am 3. Oktober 2004 noch von Papst Johannes Paul II. in die Reihen der Seligen der römisch-katholischen Kirche aufgenommen – als ein „vorbildlicher Christ, Ehemann, Familienvater und Herrscher“. Positiv bewertet wurden sein Engagement auf dem Gebiet der Sozialpolitik und seine Bemühungen zur Versorgung von Invaliden.
Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. An: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz;
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