KOMMENTAR_
Siehe dazu Seite 12 dieser Ausgabe.
Aufgrund meiner umfangreichen Erfahrungen und Kontakte (...) kann ich den Beschluss der Bischofskonferenz über die Schließung (laut Bischofskonferenz: Prozess zur Neuaufstellung, Anm.) der bisherigen Katholischen Sozialakademie nicht verstehen, ich bin enttäuscht und wütend. Ich habe mich während dieser vielen Jahre nicht nur einmal über folgende so ähnlich formulierten Aussagen freuen können: „Wenn es euch nicht gäbe, die Bischöfliche Arbeitslosenstiftung, die Caritas, die sozial orientierten Organisationen und Einrichtungen der Kirche, vor allem die der Arbeitnehmer/innen, dann wäre ich schon längst aus der Kirche ausgetreten.“ (...)
Hans Riedler, Linz
Auch wenn es die Bischofskonferenz als „Relaunch“ darstellt, handelt es sich meiner Meinung nach eindeutig um eine Auflösung (...). Gerade in Zeiten, in denen eine kritische gesellschaftspolitische Stimme in der Katholischen Kirche enorm wichtig ist, entledigt man sich einer Einrichtung, die maßgeblich Gesellschaftsreflexion und Bildung im Sinne der katholischen Soziallehre bietet. (...) Oder ist vielleicht die „Neuausrichtung“ eine „Gefälligkeitshandlung“ der Bischofskonferenz, beeinflusst von politischen Entscheidungsträger/innen, um so mancher kritischen Positionierung der ksoe die Schärfe nehmen zu können?
Mag. (FH) Andrea Praher, Vorsitzende der KAB OÖ
Jetzt werden der katholischen Sozialakademie von der Bischofskonferenz mittels „Relaunch“ die Wadln nach vorne gerichtet. Ein Aus hat‘s mit den Gleichnissen und Spinnereien von Jesus. Aus für reale sozialpolitische Reflexionen über die Niederungen des Alltags und der ArbeitnehmerInnenwelt. Ein Aus für wissenschaftlich fundierte Lebensentwürfe mit christlich-ethischen Gesellschaftsvisionen. Arm- und Reichdebatten, Ökonomie- und Ökologiedebatten, ade. Aus für die katholische Soziallehre, auf die sich in den besten Zeiten sogar polit. Parteiprogramme beriefen. (...)
Fritz Baumgartner, St. Georgen/G.
Zu „Zankapfel Religionsunterricht“ sowie zum Leitartikel in Ausgabe 27:
Den Betreiber/innen der Initiative „Ethik für alle“ muss zuerst entgegengehalten werden: Ethik für alle gibt es bereits: für die über 90 Prozent der Katholischen Schüler/innen und die 28 Prozent der Konfessionslosen, die den Religionsunterricht besuchen. Man muss die Kritiker/innen höflich auffordern, sich den Lehrplan für Religion anzusehen. In jedem Semester steht Ethik am Programm. Deshalb brauchen nur die Abgemeldeten dieses Fach für ihre Wert-erziehung. Ich finde es wichtig, bei allen Gelegenheiten, vom Stammtisch bis zur Kaffeerunde, sachlich und engagiert darüber zu sprechen, was Religionsunterricht leistet und welche Bedeutung er in der Schule hat: „Die einzige Stunde in der Woche, wo ich darüber nachdenke, was wirklich wichtig ist, und eine Stunde zum Aufatmen im Schulstress“, hörte ich des Öfteren bei der Jahresreflexion – unabhängig von den gebotenen Inhalten. (...)
OStr. Dorothea Schwarzbauer-Haupt, Leonding
Die zahlreichen Leserbriefe zur Frage der Dogmen zeigen deutlich, wie die Kirche von einem immer größer werdenden Teil ihrer Mitglieder gesehen wird: nicht als Volk Gottes, Leib Christi und Tempel des Heiligen Geistes, wie sie in der Lehre der Kirche verstanden und im Katechismus beschrieben wird, sondern als Zusammenschluss (vermeintlich) Gleichgesinnter, die wie in einem Verein die Statuten nach eigenem Gutdünken selbst festlegen wollen. Christus und der Heilige Geist könnten dabei stören, darum hütet man sich auch davor, sie zu fragen. (...)
Mag. Alfred Zinöcker, Linz
(...) Keiner von den Unterzeichnern der Leserbriefe, die sich gegen die Theologieprofessorin J. Rahner richten, wird wohl ernsthaft behaupten, dass die Kirche niemals geirrt hat, niemals vom Evangelium abgewichen ist, und also niemals schuldig geworden ist. Und keiner von ihnen wird Aufklärung, Wissenschaft und technischen Fortschritt in der heutigen Zeit ignorieren können. Unser aller Leben wird dadurch beeinflusst, und hat Auswirkungen auf unser Denken und unseren Glauben. Aber Veränderungen gehören zum Menschsein, und Glaube kann und muss sich weiterentwickeln, und darf sich auch wandeln. (...)
Burgi Tötsch, Weer/Tirol
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