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Viele haben die Bilder im Fernsehen gesehen, als das Rettungsschiff „Sea Watch 3“ am 29. Juni mit den Flüchtenden im Hafen von Lampedusa endlich angekommen war und diese von Bord gehen konnten. Über zwei Wochen mussten sie auf dem Schiff ausharren, da italienische Behörden verboten hatten, die Mittelmeerinsel anzulaufen. Kapitänin Carola Rackete widersetzte sich diesem Verbot und legte im Hafen an. Kurz darauf wird sie festgenommen. Ihr könnten jetzt bis zu 10 Jahren Haft drohen. Eine Frau, die das Leben von 40 Menschen gerettet hat, wird behandelt wie eine Kriminelle!?
Meine ersten Gefühle der Erleichterung über die Rettung der Menschen schlugen schlagartig in Sprachlosigkeit und Unverständnis um. (...) In welcher Zeit leben wir eigentlich, wo das Handeln aus Nächstenliebe, aus Empathie, aus Mitgefühl bestraft wird? (...) Sollten wir da nicht allesamt aufstehen und rufen: So nicht mit uns! Das dulden wir nicht! (...)
Monika Breitwieser, Thalheim
Es gibt sie noch: Bauern, die Mitte bis Ende Juni ihre Wiesen zum ersten Mal mähen, um für ihre Tiere wertvolles, duftendes Heu zu ernten und in die Scheunen zu bringen. In Wirklichkeit sind sie es, die durch diese späte Mahd die Vielfalt von Pflanzen pflegen, Lebensräume für Bodenbrüter, Insekten und andere Kleintiere erhalten und gleichzeitig ihren Rindern nachhaltig wertvolle, in Sonnenenergie gereifte, nährstoff- und ballaststoffreiche sowie für Wiederkäuermägen verträgliche Nahrung bieten. Sie erhalten Kulturlandschaft und erzeugen auf verantwortungsvolle Weise gesunde Lebensmittel für uns Konsumenten. Daher (m)ein großer Dank für diesen Wohlgeruch, dem Duft von Heu, der während dieser Zeit das Land durchströmt. Er vermittelt gelebte Tradition, verantwortliches Tun sowie Respekt und Achtsamkeit der Schöpfung gegenüber.
Markus Hagler, St. Georgen/Attg.
Heute bin ich wieder einmal so weit, ob ich mir meinen persönlichen Glauben und meine Freude am Christsein zerstören oder nehmen lassen soll. Wieso? Wenn man jetzt den Domprobst Engelbert Guggenberger als Diözesanadministrator absetzt und Papst Franziskus ihn durch den Militärbischof Werner Freistätter ersetzt, ist das für mich nicht nachvollziehbar! (...) Ich will den Artikel einer Zeitung vom 29. Juni gar nicht mehr weiterzitieren und die Stellungnahmen von Kardinal Schönborn und von Herrn Guggenberger reichen mir vollkommen !
So kann es auf alle Fälle nicht weitergehen !
Franz Huber, Neuhofen i.I.
Zu KiZ Nr. 25, S. 29
Bei der vorletzten Ausgabe wusste ich zuerst nicht, was die abgebildete Scheibe mit dem kreisrunden Ausschnitt am Rand bedeuten sollte. Erst nach der einseitigen Erklärung wusste ich, dass es sich hier um eine Monstranz handelt. Für mich symptomatisch – die Positionierung der „Lunula“ am Rand. Ja, der Glaube an Christus ist in unserer Gesellschaft für viele nur mehr eine Randerscheinung. Für mich aber wird dieser immer ein zentraler Mittelpunkt meines Lebens sein.
Über moderne Kunst kann man geteilter Meinung sein, überhaupt wenn es oft eine lange, schriftliche Erklärung braucht, um zu verstehen, worum es geht. Aber grundsätzlich ist jede Meinung zu respektieren! (...)
Kons. Johann Klaffenböck, Kopfing
Zu KiZ Nr. 26, S. 2 und 12
Der Kommentar in der letzten Kirchenzeitung von Eva Wimmer, Katholische-Jugend-Vorsitzende, hat mich sehr beeindruckt. Sie schreibt so treffend „Frauen können nur davon träumen, dass sie taufen dürfen usw. und Frauen träumen von einer Kirche, in der jede Frau ihre Berufung leben kann“. Ich träume auch davon, dass Frauen, die in der Kirche so wichtig sind, endlich mehr Verantwortung und Aufgaben (Diakoninnen) übernehmen können bzw. dürfen.
Peter Inzinger, Maria Scharten
Dem Leserbrief von Frau Hechfellner (KiZ Nr. 24) muss ich widersprechen. Jesus hat den Frauen nicht verboten, seine Botschaft zu verkünden und hat nach seiner Auferstehung Maria Magdalena beauftragt, seinen Jüngern zu sagen „Jesus lebt!“. Erst kürzlich gab es eine Fernsehdokumentation, dass bis ins 4. Jahrhundert Frauen sehr wohl priesterlich gewirkt haben und in den römischen Katakomben das Bild einer Bischöfin gefunden wurde. Erst Ende des 4. Jhdts passte das einem Papst nicht mehr und er degradierte die Frauen zu Dienerinnen ohne seelsorgliches Amt. (...)
Lotte König, Linz
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