KOMMENTAR_
Mit Freude und Betroffenheit lese ich wieder in den Medien über die „Zweiklassengesellschaft“ in der Pflege. Mit Freude, weil es ein Thema ist; noch mehr mit Betroffenheit, weil sich in der Wahl der Wörter wiederspiegelt, wie Politiker, in diesem Fall Herr Rauch und Herr Hattmannsdorfer, ihre Verantwortung für diesen Bereich sehen. Wie sie die Verantwortung der Politik, der Gesellschaft bei diesem Thema sehen. Es wird da von „Unterstützung“ und „Förderung“ der Pflegenden gesprochen, damit sind die professionell Pflegenden gemeint. Das hört sich an, als wären die Pflegenden verantwortlich dafür, dass die Versorgung von pflegebedürftigen Menschen gesichert ist und der Staat sie dabei unterstützt oder fördert. Es ist genau umgekehrt, der Staat, die Politik, die Gesellschaft sind dafür verantwortlich, dies zu sichern! In Zeiten der Finanzkrise oder bei Millionenzahlungen an die AUA während der Pandemie wurde nicht von „Förderung“ oder „Unterstützung“ gesprochen, da hat es „Rettung“ geheißen. Ich erwarte, dass die politisch Verantwortlichen endlich erkennen, dass sie für die Versorgung pflegebedürftiger Menschen, für die Rettung der Pflege verantwortlich sind – mindestens so wie für die Rettung von Banken und Konzernen! Vielleicht ist ein erster Schritt dieser Erkenntnis die Zusammenlegung der Zuständigkeiten von Gesundheits- und Sozialberufen. Diese Trennung versteht kein Mensch und offensichtlich sehen darin viele Entscheidungsträger ein grundsätzliches Problem!
Nehmt es endlich ernst oder steht dazu, dass es nicht die Bedeutung hat, die immer vorgespielt wird!
Hans Binder, Grünbach
Zu „Diskussionstabus sind ein Fehler“ sowie zu „Es geht um gläubige Gemeinden“ und zu einem Leserbrief in Ausgabe Nr. 25:
Kardinal Schönborn hat mit seinen Aussagen durchaus recht! Die katholische Kirche kann eben nicht ohne die Gegenwart Christi existieren. Und ohne Priester gibt es keine Eucharistie. Synodaler Weg hin oder her, darüber lässt sich nicht hinwegmarschieren!
Agathe Széchényi, St. Martin im Innkreis
Zwei Veröffentlichungen in der KiZ 25 sind bemerkenswert: zum einen der Leserbrief von Wolfgang Hingerl, in dem er schreibt: „Kann die Kirche jemandem die Zugehörigkeit zu Jesus absprechen, wenn er bestimmte Glaubensartikel oder Dogmen nicht anerkennen kann?“ Ich gehöre zu jenen, die beim Glaubensbekenntnis im Gottesdienst phasenweise nicht mitbeten, weil ich manche Inhalte nicht akzeptieren kann und will. Ich betrachte mich aber dennoch als gläubiger Christ. Auf Seite 3 spricht Paul Zulehner, dem man seine Liebe zur Kirche sicher nicht absprechen kann, von der „Not-Eucharistie“, einer Eucharistie-Feier in Ermangelung eines Priesters. Wäre das nicht die Lösung des Problems, das uns angesichts des Priestermangels unter den Nägeln brennt? Wir alle in unseren Pfarren kennen Menschen, denen wir aufgrund ihres Charismas und ihrer Eignung die Feier eines eucharistischen Gottesdienstes zutrauen, die dies aber nicht „dürfen“. Warum nicht in diesen Fällen die „Not-Eucharistie“ sowie die „Nottaufe“?
Wolfgang Ortner, Wels
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