KOMMENTAR_
Zum Interview mit Pamela Rendi-Wagner in Ausgabe Nummer 24:
(...) Völlig unverständlich ist mir das Scheininterview von Frau Rendi-Wagner, deren Wertschätzung nicht einmal für ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht reicht. Stattdessen kommt ihre aggressive Art der Oppositionspolitik, auf die ohnehin kein Mensch mehr Wert legt. Dann kommt gebetsmühlenartig die lächerliche Behauptung, dass ohne ihre Ratschläge die Regierung nichts richtig gemacht hätte. Wie sollen sich junge Menschen für ein politisches Amt interessieren oder bewerben, wenn Engagement nur noch heruntergemacht wird, wenn keinerlei Wertschätzung spürbar ist? Hat die KirchenZeitung nichts anderes mehr zu schreiben? (...)
Mag. Wolfgang Dedl, St. Georgen an der Gusen
Als Leser der Linzer KirchenZeitung frage ich mich schon, welchen Stellenwert die Seite drei hat, wenn die SPÖ-Vorsitzende diese Seite bekommt? Braucht sie die Unterstützung durch die KirchenZeitung, weil sie plötzlich auch die Kirche und ihre Medien entdeckt hat und auch auf dieser Ebene auf „Stimmenfang“ gehen will? Ich bin zwar kein Fan der Dr. Rendi-Wagner, aber ein treuer Leser der KirchenZeitung (und das schon seit vielen Jahren), aber trotz Meinungsvielfalt geht meiner Meinung nach die Linzer KirchenZeitung zu weit. (...)
GR. OStR. Prof. Mag. Heribert Bissenberger, per E-mail
Zum „Wort der Woche“ in Ausgabe 23 und zu den Leserbriefen in Ausgabe 25:
(...) Es geht „um das Eingemachte“ – ja! Und ich gehe sogar noch weiter: Nichts ist unveränderlich! Dogmen sind alte Glaubensmeinungen. Sie wurden von den Mächtigen zu Wahrheiten erklärt – aus durchschaubaren Gründen. Im Katechismus heißt es im Absatz 89: „Die Dogmen sind Lichter auf unserem Glaubensweg …“ Lichter haben sich gewandelt und im heutigen Licht sieht manches anders aus als im Licht eines Kienspans damals. Und heutige Menschen hinterfragen kritischer. Verstehen kann ich schon auch die Meinung von Männern, die in den Strukturen der Kirche „groß geworden sind“. Kann „alles beim Alten lassen“ jedoch die Lösung sein? Orientierung an den Worten und Taten Jesu kann als Richtschnur dienen.
Hubert Ehgartner, Taiskirchen
Es ist höchst erfreulich, dass endlich auch Angehörige des Klerus aufstehen und die Rechtgläubigkeit in (Streit-)Fragen zu verteidigen suchen, bei denen es „ans Eingemachte geht“, wie fünf Pfarrer in einem gemeinsamen Leserbrief glauben. Wenn die Redaktion der KirchenZeitung in ihrer „Antwort“ meint, der Kritik dieser fünf Geistlichen an Johanna Rahners Meinungen,
u. a. mit Hinweis auf deren kirchliche Lehrerlaubnis, den Wind aus den Segeln nehmen zu können, dann kann dieser Hinweis nur mit einem müden Lächeln quittiert werden. Welcher kirchliche Oberhirte würde es denn heute noch wagen, einer theologischen (Universitäts-)Lehrperson, die Irrlehren verbreitet, die einmal erteilte kirchliche Lehrerlaubnis wieder zu entziehen – noch dazu, wenn besagte Lehrperson weiblichen Geschlechts ist? (...)
Dr. Johann Hahn, Perg
(...) Frau Univ. Prof. Dr. Johanna Rahner hat leider die ihrem großen Namenskollegen Karl Rahner zugesprochene Geschichte nicht zitiert, in der Dogmen wie Laternen sind, hilfreich zum Finden des Weges in der Nacht, aber durchaus auch veränderbar. Und manche Leute müssen sich an ihnen festhalten um sich orientieren zu können. (...) Man bedenke nur, wie oft im Laufe der Kirchengeschichte massive Veränderungen stattgefunden haben, Veränderungen, die durchaus der Forderung des II. Vatikanischen Konzils entsprochen haben und entsprechen: Ecclesia semper reformanda, die Kirche ist eine stets zu reformierende, die Kirche muss stets reformiert werden! Das betrifft aber nicht nur die Struktur und die Dogmen. Es müssen auch Glaubensfragen mit den Dogmen in Einklang gebracht werden! Wo liegt denn das Hauptproblem der gegenwärtigen Seelsorge? Doch in dem leidigen Nebeneinander und damit weitgehenden Unverständnis von gelebtem Alltag und Kirche. Vielleicht fällt es uns leichter, Entwicklung und Veränderung zuzulassen und mitzutragen, wenn wir aus dem Nebeneinander ein Miteinander machen und die Sorgen um unsere Kirche nicht auf Dogmen fixieren!
MMag. Peter Zuber, Per E-Mail
(...) Woran glauben wir als Katholik/innen in erster Linie? An (von Menschen aufgestellte und somit natürlich nicht) „unveränderliche Glaubensinhalte“ oder an Jesus Christus, der das Reich Gottes verkündete? Seit Petrus und Paulus strebt die Kirche doch danach, das Evangelium Jesu Christi auch bis hinein in ihre Strukturen immer besser umzusetzen. DAS sehe ich als gute katholische Tradition an, und nicht das Beharren auf Dogmen, deren teilweise auf tönernen Füßen stehende Begründungen durch Denk- und Sprechverbote aufrechterhalten werden sollen! Ich bin sogar überzeugt davon, dass die Kirche auch mit ihrer Lehre in Bewegung bleiben MUSS, um den Menschen der jeweiligen Zeit das Evangelium Jesu Christi glaubwürdig weitergeben zu können. Der KirchenZeitung sage ich Danke für die ausgewogene Berichterstattung!
Maria Haller, Enns
(...) Im Internet kann man die Liste der gültigen römisch-katholischen Dogmen finden und durchlesen. Es sind 245. Es würde mich interessieren, ob die fünf ihren Brief unterzeichnenden Pfarrer diese alle kennen und auch erklären können. Einige Dogmen erscheinen mir derart vorsintflutlich, dass man den Text gar nicht laut sagen darf – was ja auch niemand tut, dem das Wohl unserer Kirche ein Anliegen ist. Mit der in der Bibel festgeschriebenen Offenbarung haben nur ganz wenige dieser Dogmen zu tun, eher mit mittelalterlichen Philosophien. Mit den Erkenntnissen des II. Vatikanums haben einige aus der Liste überhaupt nichts mehr zu tun. (...) Würde ich die Liste der Ungereimtheiten hier systematisch fortsetzen, wäre mein Beitrag drei Zeitungsseiten lang. Ich bin Frau Prof. Rahner für ihr „Wort der Woche“ dankbar, sowie auch der Kirchen-Zeitung, dass sie es abgedruckt hat. (...)
Dipl.-Ing. HILDEBRAND Harand, Wilhering
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