KOMMENTAR_
Ein Tsunami des Misstrauens überrollt unser Land Österreich, aber nicht erst seit vergangener Woche. Wen wundert‘s, wenn jene, die gerade an der Macht sind, glauben, sich durchsetzen zu müssen. Ohne sich die Zeit zu nehmen, mit Argumenten zu überzeugen. Ohne darauf zu hören, was die Andersdenkenden für berechtigte Bedenken haben. Ohne vertrauensbildende Gespräche zu führen. Was verloren geht, ist das Vertrauen. Was sich wie ein Virus breitmacht, ist das Misstrauen.
Wen wundert’s, wenn das Vertrauen in Amtsträger und Verantwortliche im Staat förmlich abhandengekommen ist. Wenn es mehr um Eigeninteressen zu gehen scheint als um das Wohl aller Bürger/innen.
„Das kriegen wir schon hin“, meint unser Bundespräsident. So hoffe ich, gemeinsam mit möglichst vielen, dass wir Österreicher/innen aus dem Schlamassel der vergangenen Tage und Wochen etwas lernen. Was da heißt, miteinander im Gespräch zu bleiben und das Vertrauen zu fördern. Sorgen wir für eine gesunde Basis, das geht uns alle an!
„Solidarität ist eine innere Stimmigkeit und das Empfinden: ‚Da kann ich nicht wegschauen‘“, so die Worte von Bischof Manfred Scheuer.
Papst Franziskus im Diözesankalender 2017: „Habt Mut! Schlagt neue Richtungen ein!“ Und: „Macht die Türen auf. Tut dort etwas, wo der Schrei des Lebens zu hören ist.“
Paula Wintereder, Neukirchen am Walde
Zu KiZ Nr. 22, S. 10–11.
Kann man nicht diese endlose Debatte um „Priesterinnen“ aufhören. Wenn der Papst sagt, das ist nicht im Sinne Jesu, dann sollten wir dem Gehorsam leisten. Stellen wir uns doch nicht über unseren Religionsstifter Jesus Christus. Jeder Mitarbeiter – in welchem Beruf auch immer – muss seinem Chef gehorchen, nur wir in der Kirche meinen, wir hätten das Recht, zu fordern, was Christus nicht beabsichtigt hat. Er hat auch Maria oder Magdalena oder andere Frauen nicht in den Kreis der Apostel aufgenommen, wohl aber haben diese Frauen Jesus und den Aposteln „gedient“
(s. Lk 8, 2–3). Nicht dass die gut ausgebildete Frau nicht auch höhere Leistungsaufgaben in der Kirche erfüllen soll, aber der soziale und karitative Dienst ist das größere Werk für Kirche und Welt als das Streben nach dem Priesteramt. (s. KiZ, S. 5, 26, 27).
Johanna Hechfellner, Wien
In der ganzen Natur und auch in der Natur des Menschen ist das ,,Recht des Stärkeren“ als Lebensregel herrschend. Es führt zu immer mehr Aufrüstung, Abgrenzung, Nationalität und Egoismus, zu Konflikten und Feindschaft. Es war die herrschende Geisteshaltung, die die Menschheit in den Zweiten Weltkrieg führte.
Im Christentum wird das ,,Recht des Stärkeren“ durch die „Nächstenliebe“ ersetzt. Sie berücksichtigt auch die Interessen der anderen in gerechter, angemessener Weise und ermöglicht Freundschaft, gute Zusammenarbeit und ein Zusammenleben auch in großen Gemeinschaften. Sie war die vorherrschende Geisteshaltung beim Bau der Europäischen Gemeinschaft und die unbedingt notwendige für ihren Fortbestand.
Sie fragt nicht nur: „Was bietet mir diese Gemeinschaft?“, sondern sie bemüht sich auch, einen Beitrag für den Bestand der Gemeinschaft zu leisten.
Dr. Karl Kaltenböck sen., Gallneukirchen
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