KOMMENTAR_
Zu „Die Frage nach den Priestern“ in Ausgabe Nr. 17 und zur Leserbriefdiskussion in Ausgabe 18:
Glücklich sind die, die sich ihren eigenen Ängsten zuwenden! Solch ein „Aufheuler“-Leserbrief (in Ausgabe 18, Anm.) war zu erwarten. Herr Felbermair weiß genau, wer in der katholischen Kirche fehl am Platz ist und wer Schuld hat am jetzigen Zustand unserer Kirche. Dieses Mal ist es ein deutscher Theologe, weil er zum Nachdenken anregt, und der Chefredakteur der KirchenZeitung, weil er Meinungsfreiheit zulässt! So einfach geht‘s für manche.
Johanna Schörgenhumer, Linz
Lese ich das Interview „Die Frage nach den Priestern“ in Ausgabe Nr. 17 und den Leserbrief von Herrn Mag. Wolfgang Hingerl, weiß ich nicht, wohin uns das führen soll. Abschaffung des sakramentalen Priestertums, eine Neuerfindung der Kirche mit Animateuren? Kirche ändert sich nicht, denn Jesus baut die Kirche, nicht wir! Wir sind jene, die sich ändern müssen. Die Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi ist Kern des Glaubens. Und sie kann nur von einem Priester vollzogen werden! Prof. P. Bernhard Vošicky OCist sagt: „Wenn die Kirche das Priestertum, die Eucharistie verliert, wird sie zu einem Wohlfühlclub des Zeitgeistes degenerieren!“
Agathe Széchényi, St. Martin/I.
Christus hat zu Petrus gesagt: „Du bist Petrus, das ist Fels, und auf diesem Felsen will ich meine Kirche bauen.“ Also hat Christus sich darauf verlassen, dass die Berufenen im Vertrauen auf den heiligen Geist das Richtige tun werden. In den ersten drei Jahrhunderten war eine Christenverfolgung und im Untergrund wäre eine Organisation wie die Kirche nicht gut möglich gewesen. Christus selbst hat die zwölf Apostel berufen mit dem Auftrag: „Geht hin in alle Welt ...“ Christus hat zu seinen Aposteln gesagt: „Bittet daher den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende.“ In Ausgabe 15 hat jemand auch behauptet, Gott wisse ja selbst, was wir brauchen. Christus selbst sagt, wenn einer bei Nacht zu einem Freund kommt und ihn bittet, er möge ihm borgen, weil ein Besuch gekommen ist, und er nichts habe, was er ihm vorsetzen könne, so wird er ihm schon wegen seiner Aufdringlichkeit geben, um was er bittet. „Um wie viel mehr wird euer himmlischer Vater denen, die ihn bitten, den Heiligen Geist geben?“
Anton Hölzl, Ried in der Riedmark
Es erfüllt mich mit Hoffnung für unsere Diözese, dass auf kirchliche Initiative und in kirchlichem Haus so ein Vortrag (von Prof. Ebner zur Frage: „Braucht das Christentum Priester?“, Anm.) stattfinden konnte: Für mich persönlich war der Vortrag Bestätigung und Erschütterung zugleich: Bestätigung dafür, dass eine priesterzentrierte Kirche nicht nur nicht zukunftsfähig ist, sondern auch nicht der Intention Jesu entspricht und diese sogar ins Gegenteil verkehrt; folglich müssen wir nach neuen Wegen des Kirche-Seins suchen. Erschüttert aber bin ich darüber, dass keiner von denen zum Vortrag gekommen ist, die sonst gern laut verkünden, dass eine Kirche ohne Priester gar nicht Kirche sein könne. Warum waren sie nicht da? (...) Müsste nicht genau jenen, die immer von der Tradition sprechen, ein Blick ins Neue Testament und in das Kirchenverständnis der ersten Jahrhunderte wichtig sein, um da andocken zu können, wo unsere Kirche herkommt und hin soll? Ich würde mir daher wünschen, dass dieses Thema in einem viel größeren Rahmen noch einmal aufgegriffen wird, mit ergänzenden Referent/innen etwa aus der Patristik, und dass wir dann auch die offene Diskussion nicht scheuen.
Dr. Harald Prinz, Enns
Der Krieg in der Ukraine zeigt es uns deutlich: Diese Art von Konfliktlösung ist zu gefährlich und zu teuer. So viele Menschen sterben, Städte werden dem Erdboden gleichgemacht, das Leben wird für jede Kriegsseite verteuert, wir alle leiden. Militärische Konfliktaustragung mit Atomwaffen im Hintergrund ist außerdem zu gefährlich. Verlangen wir daher von den Politikern nichtmilitärische Konfliktlösungen. Wer glaubt, das brächte einen Freibrief für den Gewalttätigen, der irrt. Gewaltfreie Konfliktlösung stellt sich gegen das Unrecht, aber mobilisiert die Menschen, statt das Militär. (...) Jetzt, in diesem Konflikt, der militärisch läuft, scheint es fast unmöglich auf nichtmilitärisches Vorgehen umzuschalten. Aber einzelne Elemente gewaltfreier Konfliktlösung könnten gelingen. Sanktionen sind besser als militärisches Eingreifen. Aber man liefert Waffen, wäscht die eigenen Hände in Unschuld, während das ukrainische Volk ausblutet. So geht es nicht! (...)
Hermann Leimer, St. Valentin
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