KOMMENTAR_
Ich finde es gut, dass mal über die Kleidervorschriften der Priester geschrieben wurde und möchte meine Erfahrungen dazu kurz darbringen.
Ich arbeite bei einem Missionsorden, der seine Kleider nach dem jeweiligen Ort anpasst, alleine durch ein kleines Kreuz sind die Priester und Brüder gekennzeichnet.
Ein Christ sollte durch sein Wirken, seinen Auftritt und seinen Einsatz für die Menschen zu erkennen sein, das meine ich auch für Priester. Aber das ist ja nichts Besonderes. Mir gefällt hier der Ausdruck „ein pastorales Gespür entwickeln“.
Warum ich meine Meinung hier preisgeben möchte, ist, weil mir heuer was besonders aufgefallen ist.
Ich nehme zu den „Heiligen Zeiten“ (sprich Weihnachten und Ostern) gerne kirchenfremde Personen mit in die Mette. Wo bleiben hier die Kleidervorschriften?
In der Weihnachtsmette habe ich es erlebt, dass ein Priester – wie es meine Begleitung ausgedrückt hat – mit einem Nachthemd und einem Turtle-Panzer oder einem Nachthemd mit einem riesen Latzerl gekleidet war – die Fülle des Priesters ließ diese Kleidung furchtbar aussehen – und das in einer Weihnachtsmette, wo wirklich oft Leute hingehen, die ein- bis zweimal im Jahr in die Kirche zu einem Gottesdienst kommen.
Ein anderes Beispiel in einer Welser Pfarre zu Ostern in der Ostermette: Ein Priester aus Afrika, an seiner Hautfarbe leicht zu erkennen, hatte ein goldenes festliches Gewand an, das so harmonisch und festlich wirkte, dass es ein Aufputz der ganzen Osterliturgie war – das hat nicht nur meiner Begleitung besonders gefallen – so bringt man auch Leute wiedermal in einen Gottesdienst.
Im Anschluss war dieser afrikanische Priester mit Kragen und Kreuz „gekennzeichnet“ als Priester, so wie man ihn oft in Wels sieht. Wo sind nun die Kleidervorschriften bei Gottesdiensten „Turtle-Panzer oder Festgewand“? Abschreckung oder Einladung?
Elisabeth Piritsch, Hagenberg
Ich kann die Ansicht von Redakteur Heinz Niederleitner vollinhaltlich teilen. Die Islam-Feindlichkeit in Teilen Mitteleuropas und bei bestimmten politischen Richtungen soll nicht mittels Instrumentalisierung des Christentums erfolgen. Meist sind die Protagonisten dieser Bewegungen gerade jene, für die das Christentum eher Brauchtumscharakter hat. Es bringt grundsätzlich nichts, den Kampf der Symbole auszurufen.
Ich könnte mir viel eher vorstellen, in öffentlichen Räumen (Schulen, Behörden, ...) ganz auf das Kreuz und das Bild des Bundespräsidenten zu verzichten und stattdessen den Artikel 1 der Menschenrechts-Charta in einer grafisch ansprechenden Form anzubringen. Ich glaube, dass auch unser Bundespräsident dafür wäre, sein Bild gegen diesen Text austauschen zu lassen.
Der Artikel 1 lautet: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.“
Würde dieser Text in allen Klassenzimmern und Behörden etc. hängen, hätte dies sicherlich einen positiven Effekt auf die Menschen, weil sie oftmals diese mahnenden Worte zu sehen bekommen.
Wolfgang Ortner, Wels
Muttertag
Ja, es ist wunderschön,
dass es den Muttertag gibt,
und noch schöner, wenn
jedes Kind die Mutter liebt.
Dies müsst es aber nicht
mit Geschenken beweisen,
mit Luxusgütern und mit ach!
noch so tollen Reisen.
Im Normalfall liebt ja jede Mutter stets ihr Kind und
na, umgekehrt ist es auch so. Immer zu
jeder Stund.
Und ich frage mich: Ach,
ist dies nicht perfekt genug?
Anscheinend nicht!, erklärt uns unsre
Wirtschaft klug!
Die Werbung sagt: So erst!
So wird Muttertag perfekt!
Mir stellt sich da die Frage:
Ja, was denn! Wie perfekt?
Was soll denn dieses gesamte Getöse heut überhaupt?
Liebe Wirtschaft, schrei doch bitte nicht ganz soo laut!
Ich wünsche allen Müttern und ihren Kindern einen wunderschönen Tag, den sie gemeinsam verbringen können. Und der, gerade weil er nicht perfekt sein muss, sicher perfekt ist!
Eva Woblistin, Linz
Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at
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