KOMMENTAR_
Als Mutter eines in homosexueller Partnerschaft lebenden Sohnes bin ich sehr traurig über die Aussage von Papst Franziskus, den ich sehr schätze und auch nicht verurteile, weil wir nicht wissen, wie es wirklich zu diesem Dekret kam. 1999 spielte mein Sohn in „Jesus Christ Superstar“ den Judas. Schon damals bekam ich, als quasi Mutter von Judas, eine ganz andere Einstellung zu Verurteilung. Gott hatte ja wohl auch für Judas einen Plan, um die Heilsgeschichte Jesu zu erfüllen. Und spätestens seit dann, als sich mein Sohn vor Jahren mir geöffnet hat; nach zehn Jahren Prüfung zu seiner Homosexualität zu stehen, trete ich vehement für diese Menschen ein, wenn sie oft in Wörtern und Witzen verbal verurteilt werden. Ich segne alle meine Kinder, Schwieger- und Enkelkinder und erbitte diesen Segen immer wieder von Gott. Ich vertraue, dass er alles Geschaffene liebt und gutheißt und letztendlich nur die Liebe zählt.
Erika Kreutner, per E-Mail
Ein Missverständnis gehört beleuchtet: Wenn Pfarrer homosexuelle Personen segnen, so wollen sie damit keine Partnerschaft als Ergänzung zur Ehe absegnen („Homo-Ehen“), sondern Einzelpersonen. (...) Die Kirche betont im Vatikandokument, dass eine Homo-Partnerschaft (also praktizierte Homosexualität und nicht eine homosexuelle Neigung, die nicht ausgeübt wird) von der Bibel als widernatürlich und als Sünde hervorgehoben wird – etliche klare Bibelstellen gibt es dazu (so auch deutlich im katholischen Katechismus usw.). Die Kirche kann ja nicht einfach ihre Moral ändern. Wahrheiten werden nicht alt und können nicht dem Zeitgeist angepasst werden.
Karl Vospernik, Klagenfurt
Zu „Verdacht: Kurz und Schmid drohten Kirche“ (Nr. 13) und „Peinlich, aber nicht für mich“ (Nr. 14):
Herr Thomas Schmid hat natürlich nicht gedacht, dass seine Kommentare und Aussprüche über Dritte je veröffentlicht werden könnten. Was das Ganze besonders pikant macht, sind aber die Antworten auf manche dieser Meldungen durch Herrn Sebastian Kurz, der „Erneuerer“ einer Partei, der eine neue Politik versprach. Da bleibt einem „die Spucke weg“, wie der selbsternannte „Saubermann“ auf kirchliche Mahnungen reagiert hat. Leider sehr desillusionierend.
Mag. art. Maria Schwarz, Wien
Verehrter Herr Bundeskanzler!
Sehr überraschen und irritieren mich die veröffentlichten Chatprotokolle zwischen Ihnen und dem Herrn Generalsekretär Thomas Schmid. Die Wortwahl und die Gedanken, die dahinter stehen, enttäuschen mich sehr. Sie beschädigen nicht nur die Würde des Gegenübers, sondern auch das Ansehen des politischen Amtes. Diese „Redeweise“ ist beleidigend und inakzeptabel. Das Wahlverhalten wird von solchen Entgleisungen beeinflusst. Besinnung ist im politischen Agieren derzeit allseits notwendig!
Mit guten Wünschen
Emeritierter Pfarrer Dr. Karl H. Salesny SDB, Wien
Die veröffentlichten Chatprotokolle zur ÖBAG-Thematik machen uns die Hintergründe der Positionierung der Türkisen in der ÖVP klar. Diese hat nichts mit „christlich-sozial“ zu tun, sondern mit Postenschacher und Antikirchlichkeit.
Diese unchristliche Haltung hat man schon länger – vor allem am Umgang mit der Flüchtlingsfrage – ablesen können. Aber dass man jetzt den Generalsekretär der Bischofskonferenz – mit dem expliziten Einverständnis von Kurz – demütigt, zeigt einfach, dass die Türkisen eine komplett andere Werthaltung vertreten. Wann werden sich die christlich-sozial verorteten ÖVP-Granden von dieser Politik und deren Politikern distanzieren? Ich bin gespannt!
Dr. Meinrad Schneckenleithner, Lichtenberg
Ich bin sicher nicht der Erste, der seinen Ärger über weggeworfenen Plastik- und Aludosenmüll an den Straßenrändern zum Ausdruck bringt. Es überkommt mich der „Heilige Zorn“ darüber. Aber nicht weniger ärgere ich mich über die Ablehnung eines Pfandsystems auf Einweggebinde – in Deutschland geht‘s ja auch. Man muss nur wollen. Wenn der Wirtschaft Mehrarbeit entsteht, soll sie diese auf den Preis der Produkte aufschlagen. Vielleicht werden Mehrweggebinde im Preis dann wieder attraktiver. Es ist nicht einzusehen, dass den Gemeinden und damit uns allen Mehrkosten und durch Flursammelaktionen Mehrarbeit entstehen.
Diakon Hans Lang, Pfarre Thalheim bei Wels
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