KOMMENTAR_
Zu „Zum Frieden in kleinen Schritten“, Nr. 29
„Frieden stiften“ – das hehre Motto der Ökumenischen Sommerakademie 2024 wirkt schal, wenn man in Bezug auf den Krieg in Israel nur distanzierte Erklärungen abzugeben schien wie dass „die Kämpfe in Gaza und an der Nordgrenze Israels weltpolitisches Konfliktpotenzial in sich tragen“.
Verwechselt man da nicht auf grausame Weise Israels Verteidigung der eigenen Zivilbevölkerung mit dem Terrorismus gegen diese Zivilisten? Warum benennt man nicht die existenzielle Gefährdung des jüdischen Staates durch die Terrorgruppe Hamas und die vom Iran unterstützte Hisbollah und vermeidet, den Grund für den Krieg in Gaza zu erwähnen, der Israel von der Hamas aufgezwungen wurde, nämlich das mörderische Abschlachten jüdischer Kinder, Frauen und Männer und die Androhung der Hamas, ein ähnliches Massaker jederzeit zu wiederholen, wie es auch in ihrer Charta festgeschrieben steht?
Lässt uns Christen die Bedrohung der Juden selbst nach Jahren eines engagierten jüdisch-christlichen Dialogs so kalt, dass wir uns nicht einsetzen für das Existenzrecht Israels? Dabei haben wir Christen schon einmal beigetragen zu einer Beinahe-Ausrottung jüdischen Lebens.
Genofeva Gaheis, Eferding
Zu „Glockenläuten gegen Hunger“, Nr. 29:
„Läuten noch Kirchenglocken, lebt die Pfarrgemeinschaft!“, meinte meine Großmutter, obwohl wir weit von der Pfarrkirche entfernt wohnten und das Läuten daher nicht hörten. Lebt heute die Pfarrgemeinschaft noch so, dass das Läuten diese Bedeutung haben könnte? Viele Christen und Nichtchristen wissen z. B. nicht, dass das Mittagsläuten auf Wunsch eines Papstes wegen der Osmanengefahr in Europa eingeführt wurde.
Das Läuten am Morgen und am Abend zu bestimmter Zeit ist in Urlaubsorten bereits nicht mehr üblich. Das Läuten an einem Freitag um drei Uhr ergibt noch einen Sinn. Warum aber soll laut Österreichischer Bischofskonferenz am 26. Juli zur Sterbestunde Jesu das Geläute österreichweit auf fünf Minuten verlängert werden? Der Wunsch „Glockenläuten gegen den Hunger“ ist für mich eine Alibiaktion, die höchstens Lärmbelästigung für Umwelt und Natur bedeutet und von der kein einziger hungriger Mensch satt wird.
Dipl.-Päd. Karl Glaser, St. Peter/Hart
Neue Richtlinien des italienischen Bildungsministeriums verbieten Mobiltelefone und Tablets in Volksschulen und Gymnasien. Die Entscheidung wurde zum einen aus pädagogischen Gründen getroffen, aber auch, weil die unsachgemäße Nutzung von mobilen Endgeräten oft zu Spannungen zwischen Schülern und Lehrern führe, die in einigen Fällen sogar in Aggressionen gegen das Schulpersonal mündeten, erklärte der Minister.
Weniger Ablenkung, mehr Verantwortung sei das Motto der Regierung. Auch in Schweden, Finnland und den Niederlanden hat man längst so entschieden.
Wir in Österreich (und Deutschland) haben uns einmal gegen das Wohl unserer Kinder entschieden. Wir sind ja „fortschrittlich“ und „modern“, unsere Kinder werden die Rechnung dafür bezahlen.
Walter Koren, Kirchdorf an der Krems
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