KOMMENTAR_
In Indien, der größten Demokratie der Erde, wird gerade gewählt. In den Prognosen vorne liegt die Regierungspartei, die mit dem Slogan „Indien zuerst“ um Wähler wirbt.
Mit „Amerika zuerst” bekommt Donald Trump mehr Anhänger. Und „Österreich zuerst” ist der Schlachtruf der FPÖ.
Wenn aber jeder für sich das meiste haben will, so geht sich das nicht aus! Das sagt einem der Hausverstand. Im schlimmsten Fall ergibt das Krieg. Wladimir Putins Russland exerziert uns das gerade vor.
Rudolf Danninger, Gutau
Zur Leserbriefdiskussion:
Ein Gedanke zu den einschlägigen Leserbriefen der letzten Zeit: Die Frage des Frauenpriestertums wird sich irgendwann ohnehin nicht mehr stellen, weil die Zeit des Priestertums ohnehin langsam vorbei sein wird.
Das Narrativ, dass Gott seinen Sohn geopfert hat zur Vergebung der Sünden, brauchte vielleicht Paulus, um die Juden der damaligen Zeit für das neue Christentum zu begeistern. Und die Synoptiker haben das Narrativ dann von Paulus übernommen. [...]
Und ohne das „Schlacht“-Opfer brauchen wir auch keine geweihten Priester mehr, sondern geeignete Gottesdienst-Leiter und -Leiterinnen. Und vor allem Seelsorger und Seelsorgerinnen. An denen mangelt es nämlich in unserer Kirche.
Wolfgang Ortner, Wels
Es überrascht mich immer wieder, wie Entwicklungen der Kirchengeschichte ins Neue Testament hineininterpretiert und als von Jesus Christus kommend dargestellt werden. Wer die Evangelien liest, wird darin keinen Auftrag zu Priesterweihen oder zur Etablierung eines eigenen Priesterstandes finden.
Und die Entwicklungen in der frühen Kirche sind es allemal wert, kritisch hinterfragt zu werden.
So ist es beispielsweise sehr diskussionswürdig, ob der „presbýteros“ der neutestamentlichen Briefliteratur – wörtliche Übersetzung: Ältester – tatsächlich das meint, was wir heute als Priester verstehen, oder ob er nicht vielmehr das ist, was heute mancherorts als Gemeindeleiter:in oder Pfarrleiter:in bezeichnet wird.
Eine solche Diskussion kann freilich nur führen, wer bereit ist, Kirche als lebendige Gemeinschaft zu verstehen, die der Geist Gottes morgen anders aussehen lassen kann als gestern.
Dr. Harald Prinz, Enns
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