KOMMENTAR_
Zu „Zölibat ist Unsinn, oder?“ in Ausgabe Nr. 5:
Wir alle kennen zur Genüge, wie seitens der „Amtskirche“ zum Thema Zölibat „herumgeeiert“ wird. [...] Mit Verlaub, aber da wird eine Frage diskutiert, die sich nicht stellt, denn niemand verlangt eine Zwangsverheiratung aller Priester! [...] Auch dem Autor Martin Lintner kann ich den Vorwurf nicht ersparen, mit dieser Vernebelungstaktik zu agieren und so vom Kern des Problems abzulenken. Er lässt in seinem Beitrag zunächst (bewusst?) offen, ob er vom freiwilligen oder verpflichtenden Zölibat spricht. Nach durchaus interessanten Gedanken stellt er die Frage: „Sollen wir den Zölibat also abschaffen?“, um diese gleich selbst zu verneinen mit dem Hinweis, dass dieser eine sinnvolle Lebensform sein kann. No na, das wird ja wohl niemand ernsthaft in Frage stellen, es soll ja auch unter den Laien unverheiratete, aber trotzdem glückliche Männer geben! Immerhin ringt sich der Autor im letzten Satz zur grandiosen Erkenntnis durch, dass „der Zölibat als notwendige Zulassungsvoraussetzung überdacht werden sollte“. Man könnte auch deutlicher werden: Der (Pflicht-)Zölibat ist Unsinn und gehört sofort abgeschafft. Nicht, weil damit alle Probleme der Kirche, z. B. der Priestermangel, schlagartig gelöst wären, aber er ist unchristlich, unmenschlich und grundrechtswidrig. Er verursacht viel Heuchelei und Leid und hält fähige Männer davon ab, den Priesterberuf zu ergreifen. Der Vollständigkeit halber: Auch die Zulassung von Frauen zu allen Weiheämtern ist überfällig, natürlich ohne das Gebot der Ehelosigkeit!
Josef Weißengruber, Gutau
Tief berührt haben mich die Ausführungen des Oberrabbiners Jehoschua Ahrens, wie er die Entwicklung der Sicht des Judentums auf das Christentum anhand von Schriften ehemaliger bedeutender Rabbiner und Gelehrter des Judentums dargelegt hat. Auch was es den Juden bedeutet, dass die Tora auch zu unseren Heiligen Schriften gehört und in den Kirchen gelesen wird. Auch die Tatsache über den Bund, den Gott mit Noah geschlossen hat, der die gesamte Menschheit mit einschließt und uns alle zu Geschwistern macht, hat mich tief beeindruckt. Im Angesicht der religiösen Spannungen auf unserem Planeten und speziell in unserem Land bräuchte es aus meiner Sicht viel mehr solcher Begegnungen wie jener am 14. Jänner in der Katholischen Universität Linz, um Vorurteile abzubauen. Betroffen machte mich hingegen, wie hoch die Sicherheitsvorkehrungen sein müssen, wenn Juden an so einer Veranstaltung teilnehmen, weil es zu viel Hass auf Juden in unserem Land gibt. [...]
Michael Reisinger, OCDS, per E-Mail
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