KOMMENTAR_
Zum vierten Teil der Serie „Beten mit Jesus“ in Ausgabe Nr. 43:
Mit Freude las ich die obige Überschrift und stürzte mich sofort in den redaktionellen Inhalt. Warum? Diese Frage, die in der Überschrift ohne Fragezeichen erwähnt wird, nämlich warum wir diese Frage im Vaterunser umformuliert so beten, beschäftigt mich schon lange.
Was dann aber kam, war eine herbe Enttäuschung. In einer Kirchenzeitung einer großen katholischen Diözese ist man nicht imstande, auf so eine Frage eine erklärende, vielleicht sogar erhellende Antwort zu bekommen. Stattdessen wird auf verschiedene Bedeutungen in einer Ursprungssprache, die nicht Griechisch war, hingewiesen, darunter das Einfließen von „Abba“, ohne das Wort zu erklären, das man zwar kennt, aber in so einem Artikel doch auf Wikipedia nochmals nachliest.
Dann wird auf Prüfungen und am Schluss auf die Hölle hingewiesen, die mit einem Gott, der letztlich alles in allem ist, nicht vereinbar ist. Vertrauen wird gefordert. Ja eh, aber das ist mir als regelmäßig Kirchenzeitung lesender und praktizierender Katholik doch zu wenig. Wenn ich nicht vertrauen würde, wäre ich gar nicht Katholik und Christ.
Also: Bitte um klarere theologische Antworten auf gestellte Fragen, oder die Frage nicht stellen. Dieser Artikel lässt einen ratlos zurück.
Übrigens: Das „Ich bin nicht würdig ...“ ist auch so eine Stelle, die mich ratlos zurücklässt. Ich bin vor Gott ein würdiger Mensch, anders kann es gar nicht sein.
Christian Straßer,
Feldkirchen an der Donau
Zu „Prognosen“ in Ausgabe Nr. 43:
Ich freue mich, dass Matthäus Fellinger den Mut hat, über die Folgen des ständigen Wachstums zu schreiben. Ich finde es schade, dass die Politik immer auf Wachstum drängt, dazu auch junge Mütter in die Pflicht nehmen möchte. Was sollen diese noch leisten? Einen „ganzen“ Job, dann noch den Haushalt, im besten Fall geteilt. Vor allem sollen sie auch noch entspannt mit den Kindern umgehen, deren Bedürfnisse wahrnehmen und sich an ihrem Wachstum freuen. Die Partnerschaft ist ja auch noch da. Niko Paech, ein deutscher Wachstumskritiker, schrieb das Buch „Befreiung vom Überfluss. Auf dem Weg in die Postwachstumsökonomie“.
Ich wünsche uns allen kleine Schritte in Richtung Bescheidenheit.
Christa Falkensteiner,
Bad Ischl
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