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Zu „Neugierig auf den Glauben machen“ in Ausgabe 36 und die Leserbriefe in den Ausgaben 37 und 38:
Zu den Alpha-Kursen in Munderfing, Braunau oder Sipbachzell will ich mich nicht äußern, aber auf eines möchte ich hinweisen:
Ich habe die Grundkurse Altes Testament und Neues Testament im Greisinghof mit Pater Hans Eidenberger und Ingrid Penner, veranstaltet vom Linzer Bibelwerk, mit großer Begeisterung besucht. Kurz darauf habe ich an einem Schnupperabend für einen Alpha-Kurs teilgenommen. Das waren zwei verschiedene Welten für mich.
Die Grundkurse waren geprägt von Lebensnähe, Offenheit und respektvollen Diskussionen. Die Struktur und der Referent des Alpha-Kurses haben mich befremdet und mich an die Zeit vor dem Zweiten Vatikanum erinnert. Ich bin heilfroh, dass es das Bibelwerk als Kontrapunkt zu den Alpha-Kursen gibt.
Mag. Zita Eder, per E-Mail
Zu „Im Lebensspiegel“ in Ausgabe Nr. 36:
Es [die Kolumne von Matthäus Fellinger, Anm.] ist einer meiner liebsten Beiträge in der Kirchenzeitung und diesmal traf es für mich mal wieder genau den Punkt. Gutmütig empfinde ich mich selbstgefällig. Und bei näherer Betrachtung ist es damit nicht mehr so weit her.
Meine Toleranz hat Elemente der Gleichgültigkeit, mein aufmerksames Ohr in den täglichen Erlebnissen ist häufig eher ungeduldig als mitfühlend und das freundliche Lächeln muss ich mir bei manchen Mitmenschen oft verordnen.
Freundliche Gelassenheit, Zeit haben bei Gesprächen und Akzeptieren anderer Sichtweisen: Das wären so meine Pläne für das neue Arbeitsjahr – danke, Herr Fellinger.
Helga Herzog, per E-Mail
Zu „Neue Runde in der Pfarrreform“ in Ausgabe 37:
Seit wenigen Jahren wird in unserer Diözese und in manchen Pfarren über die diözesane Strukturreform gesprochen. Dass eine gewisse Notwendigkeit für diözesane Strukturreformen besteht, zweifelt angesichts der vatikanischen Untätigkeit niemand an. Ob die einzelnen Reformschritte auch sinnvoll sind, ist zu hinterfragen. Bisher herrscht primär große Verwirrung. Bisherige Aussagen dazu sind schwammig und wenig konkret. Manche Entscheidungen sind unverständlich. Das betrifft vor allem den Begriff der „Pfarre“. Seit Jahrhunderten versteht man darunter die kleinste Einheit einer Kirchengemeinde, mit eigenem Gotteshaus und nach Möglichkeit mit eigenem Pfarrer. Mehrere Pfarren bildeten ein Dekanat als nächstgrößere Einheit, bevor es die Diözese gibt. Nun ändert man den tradierten Begriff der „Pfarre“ auf „Pfarrgemeinde“ und macht eine größere Gruppe von ehemaligen Pfarren zu einer neu geschaffenen Pfarre. Offenbar verschwindet dann der Begriff „Dekanat“. Ich bezweifle, dass die Gläubigen diesen unglückliche Namenswirrwarr mitmachen werden. Ich glaube vielmehr, dass die Menschen in den bisherigen „Pfarren“ auch weiterhin von ihrer „Pfarre“ (und nicht von ihrer Pfarrgemeinde) reden werden und für die neuen „Pfarren“ im allgemeinen Sprachgebrauch gar keinen Ausdruck haben werden. Was nun die Kompetenzen der neuen Pfarren im Vergleich zu den alten Pfarren und im Vergleich zu den Dekanaten sind, dazu habe ich bisher nur Ungefähres, aber noch nichts Klärendes gehört. [...]
Wolfgang Ortner, Wels
Zu „Am Rand der Kirche“ in Ausgabe 37:
Herr Schmidiger verweist in seiner Studie über den „Rand der Kirche“ auf das Beharren auf dem vorkonziliaren Messritus. Es dürfte ihm dabei entgangen sein, dass in den meisten Gemeinden der Gottesdienst nicht nach dem Messbuch aus dem Jahre 1975 gefeiert wird – eine konsequente Verweigerung über 50 Jahre hinweg.
In Wirklichkeit wird der alte Ritus gefeiert, bloß auf Deutsch und zum Volk gewandt. Keine Spur von zwei Lesungen, einem Psalm und dann dem Halleluja-Ruf. Viele Gemeinden sind noch stolz auf ihre selbst ernannte „Kreativität“. Möglicherweise fehlt einem Teil des sogenannten „Klerus“ Wissen und Verständnis in liturgischen Belangen.
Dr. Wolfgang Pumberger, Linz
Vergangenes Wochenende war wieder ein Rennspektakel in Spielberg. Ich verstehe nicht, wieso solche Motorrennsportveranstaltungen noch erlaubt sind. Gibt es leicht eh keinen Klimawandel? Womöglich werden sich manche Bekannte von mir dieses Spektakel anschauen. Damit brüsten wird sich vor mir keiner!
Rudolf Danninger, Gutau
Wir werden täglich Zeugen verheerender Umweltschäden und Naturkatastrophen bei uns in Österreich und weltweit. Gleichzeitig werden die Rennen am Red Bull Ring in Spielberg als Spektakel für die ganze Familie beworben. Wie kommen die Menschen zum Red Bull Ring? Einige mit ihren Privatjets – diese verursachen gleich viel Treibhausgas-Emissionen wie 116.000 Bahnreisende – wenige mit Öffis, die meisten mit ihren Autos. Wie viel diese exakt an CO2 ausstoßen, lässt sich schwer berechnen – jedenfalls sehr viel. Ich empfinde daher dieses in mehreren Medien seitenweise beworbene „Spektakel“ unverantwortlich und zugleich schizophren angesichts der zunehmenden von uns Menschen verursachten Umweltbelastung mit katastrophalen Auswirkungen, vor allem in den ärmeren Ländern.
Hans Riedler, Linz
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