KOMMENTAR_
Vorneweg: Ich bin Bauer und sehr stark mit der Klimakrise beschäftigt. [...] Wir Bauern haben während der letzten Jahrzehnte über die niedrigen Lebensmittelpreise gejammert, weil wir mit solch geringen Preisen einfach nicht gut leben konnten. Viele Bauern haben die Konsequenz gezogen und die Landwirtschaft schweren Herzens aufgegeben. Andere haben reagiert und versucht, so zu produzieren, dass sie von der Landwirtschaft auch leben können, das heißt: Sie haben entweder die Tiere, die Natur oder sich selbst ausgebeutet.
Wir wurden gezwungen, das zu tun. Die Schrauben wurden immer fester angezogen, weil billige Lebensmittel von der Gesellschaft verlangt wurden. Jahrzehntelang gehörte unsere Arbeit zur Sozialpolitik des Landes. Billiges Essen, billige Energie und alles ist gut. Jetzt ist eine Zeitenwende gekommen: Es gibt diese billigen Lebensmittel nicht mehr. Fakt ist nämlich auch, dass es in den nächsten Jahren für uns Bauern immer schwieriger werden wird, für die Gesellschaft günstige Lebensmittel zu erzeugen. Erstens wollt ihr berechtigterweise, dass wir keine Tiere mehr ausbeuten und die Natur schonen, und zweitens wollen wir Bauern nicht mehr 70 oder 80 Stunden und mehr pro Woche arbeiten. Drittens werden die durch die Klimakrise verursachten Katastrophen immer häufiger und Missernten nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel. Das bedeutet also, es ist an der Zeit für uns als Gesellschaft darüber nachzudenken, wie wir dieses Problem in den Griff bekommen: das Problem der teuren Lebensmittel. [...]
Jürgen Hutsteiner,
Steyr
Zu den Berichten zum Tod Weihbischofs Helmut Krätzls in den Kirchenzeitungen Nr. 19 und 20
Dass Krätzl mit Absicht nicht zum Nachfolger von Kardinal König wurde, sollte nicht vergessen werden. Es wurde von Papst Johannes Paul II., wohl in Zusammenarbeit mit Josef Ratzinger, verhindert. Man erwartete sich stattdessen, dass Hans Hermann Groër die liberale österreichische Kirche wieder auf römischen Kurs bringen sollte. [...] Es tut mir unendlich leid, was man Helmut Krätzl als dem eigentlich logischen Nachfolger von Kardinal König damit angetan hat, aber es tut mir auch unendlich leid, was durch diese römische Fehlentscheidung an Unglück über unsere Kirche gekommen ist. [...]
Wolfgang Ortner,
Wels
Zu Berichten in der Kirchenzeitung Nr. 21
Unter dem Titel „Bäume verbessern das Klima“ erzählen Sie auf Seite 9, dass Firmkandidaten ein „wirkungsvolles Zeichen für den Klimaschutz“ setzten, indem sie zwei Bäume pflanzten. Ebenfalls ein Zeichen ist das Ankleben an Straßen, wovon sie auf Seite 13 unter „10 Euro Strafe für den Klimaschutz“ berichten: ein Zeichen für das Kleben an Worthülsen („Innovationen“, „Hausverstand“, etc.) und das Blockieren des Klimaschutzgesetzes. Auch die Forderung der „Letzten Generation“ ist symbolisch: Tempo 100 auf Autobahnen. [...] Fest steht: Tempo 100 hat die gleiche Klimaschutzwirkung wie das Pflanzen von 40 Millionen Bäumen. Die Regierung möge beides umsetzen. [...] Wirkungsvolle Zeichen fordern wirkungsvolle Maßnahmen!
Christoph Enzinger,
Katsdorf
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