KOMMENTAR_
[...] Die beiden zentralen Veränderungsprozesse unserer Diözese, die Umstrukturierung der Pfarren und die Veränderung der diözesanen Ämter wurden im kleinen Kreis kreiert und von oben dekretiert. Im Fall der Umstrukturierung der Pfarren gab es zwar einen breiten Prozess, in dem das neue Modell vorgestellt wurde und auch Meinungen dazu eingeholt wurden, aber es gab keine Möglichkeit der Wahl einer alternativen Variante. [...] Im Fall der Umstrukturierung der diözesanen Ämter finde ich die hierarchische und zentralistische Vorgehensweise noch einmal intensiviert. Obwohl der Dienst der diözesanen Ämter auch die ganze Diözese betrifft, gab es keine synodalen Beratungen darüber, wie denn eine gute Weiterentwicklung dieser Ämter aussehen und vonstattengehen könnte. Besonders auffällig ist, dass die betroffenen Mitarbeiter:innen vor vollendete Tatsachen gestellt wurden und in den Veränderungsprozess nicht eingebunden waren. [...] Die Folgen dieser zentralistischen und hierarchischen Vorgehensweise sind unter anderem Verärgerung, innerliches und äußerliches Weggehen und Demotivation zahlreicher ehrenamtlicher und hauptamtlicher Mitarbeiter:innen. Derzeit läuft eine weltweite synodale Beteiligungsbewegung in unserer katholischen Kirche, die durch Papst Franziskus initiiert wurde. Ich bitte auch unsere Diözesanleitung, wichtige Entscheidungen mit mehr Beteilung der Betroffenen vorzubereiten und zu treffen.
MMag. Helmut Außerwöger, Direktor, Bildungshaus Schloss Puchberg
Zu „Besuch im Krieg“, Ausgabe Nr. 8:
„Es gibt keine andere Chance , als sich zu verteidigen und zu gewinnen“ – dieser Überzeugung sind angeblich viele Menschen in der Ukraine, so P. Bürgler. Wie soll das geschehen? Ich bin ratlos. Diese auch bei uns oft gehörte oder gelesene Meinung verstärkt meine Ratlosigkeit. Bei jenen Menschen, die dieser Überzeugung zustimmen, ist Putin „der Böse“ und die anderen „die Guten“. Sie sind überzeugt, mit Putin könne man nicht verhandeln. Andere wieder, meiner Meinung nach eine Minderheit, stellen die Frage: „Wann und wie soll das enden? Wie viele Menschen müssen noch ihr Leben verlieren? Dieser Krieg kann nicht auf dem Schlachtfeld gewonnen werden“. Wer hat recht? Ja, ich bin ratlos. Nur ich?
Hans Riedler, Linz
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