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Sommerzeit ist Lesezeit. Da kommt der Brief von Papst Franziskus über das Lesen gerade recht. Völlig unerwartet hat er seine Überlegungen zum Wert der Lektüre von Romanen und Gedichten veröffentlicht.
In den 44 kurzen Abschnitten des Schreibens spürt man, dass der Papst selbst eine Leseratte ist. Amtliche Texte dieser Art würde man sich mehr wünschen. Es ist keine bedeutungsschwere Enzyklika, sondern Papst Franziskus nimmt auf einen Streifzug mit, bei dem er seine Leser:innen an seinen eigenen Lektüre-Erfahrungen Anteil nehmen lässt.
Er hofft, dass das Lesen hilft von der „Besessenheit der Bildschirme“ wegzukommen und verweist im Blick auf T. S. Eliot auf die derzeitige religiöse Krise. Der berühmte Autor hat sie als weitverbreitete „emotionale Unfähigkeit“ charakterisiert.
Literatur könne helfen „unsere Sensibilität zu heilen und zu bereichern“, meint der Papst und fährt fort: Die Lektüre eines literarischen Textes versetze in die Lage, durch die Augen anderer zu sehen und einen Blickwinkel zu erlangen, der die eigene Menschlichkeit weite. Ein gutes Buch ist wie eine Oase, schreibt Papst Franziskus. Es hindert nichts, sie aufzusuchen.
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