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„Wie geht es dir?“ Das ist die Frage danach, wie sich ein Mensch im Spannungsfeld von Freude und Leiden zurechtfindet. Als „Passionssonntag“ wird der fünfte Fastensonntag bezeichnet – der Leidenssonntag also. Er folgt auf den Sonntag Laetare – den Sonntag der Freude. Damit sind zwei Wegweiser gesetzt.
Zwischen Freud und Leid bewegt sich das Leben. Sosehr man sie auseinanderhalten möchte, sie finden immer wieder zusammen. Das Leiden wird als der große Störenfried der Freude gefürchtet. Dass ich nur davon nicht getroffen werde!
Christinnen und Christen bereiten sich auf Ostern vor – mit einer schier unglaublichen Botschaft: Nicht in der Alternative von Freude oder Leiden, sondern im Annehmen von Freude und Leid liegt der Schlüssel. Der Glaube nimmt dem Leid die Sinnlosigkeit. Krankheit, Beeinträchtigungen, Verletzungen, sogar Sterben und Tod bleiben in Verbindung mit der Freude. Sie löschen die Freude nicht aus. „Du hast kein Unheil mehr zu fürchten!“, heißt es beim Propheten Zefanja – und er nennt den Grund: Gott ist in eurer Mitte. (Zefanja 3,15)
Ein berührendes Zeugnis hat Papst Franziskus vor wenigen Tagen aus dem Krankenhaus gegeben, wenn er meinte: „Wie viel liebevolle Aufmerksamkeit erhellt die Räume, die Flure, die Kliniken, die Orte, an denen die einfachsten Dienste geleistet werden!“ Eigentlich sind es Stätten des Leidens. Aber wo Menschen einander beistehen, helfen, wo sie mitleiden, werden sie zu Orten des Lichts.
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