BRIEF_KASTEN
Zu zwei Meldungen in Ausgabe Nr. 22:
Der Papst wird laut Umfrage mehr als moralische Autorität und weniger als politischer Akteur wahrgenommen. Das verwundert überhaupt nicht, wenn man bedenkt, dass z. B. der Bitte des Papstes Franziskus in der Enzyklika „Laudato si“ [für die Sorge um das „gemeinsame Haus“, Anm.] durch die Schwestern und Brüder in Christus in diözesanleitender Funktion bisher nicht nennenswert nachgekommen wurde. [...] Im nebenstehenden Artikel erinnert uns die Katholische Aktion bereits an den 10. Jahrestag des Erscheinens der Enzyklika – ein wahrhaft enkeltauglicher Gegenentwurf zur herrschenden Wirtschafts-, Rüstungs- und Umweltpolitik. [...] Aber man muss das den Menschen auch irgendeinmal oder doch zweimal erzählen. Die KA bekräftigt ihr weiteres entschlossenes Engagement für den Klima- und Umweltschutz – herzlichen Dank!
Franz Luksch, St. Martin im Mühlkreis
Mit dem Slogan „Polen zuerst“ hat der konservative Bewerber die Präsidentschaftswahlen gewonnen. Populisten nicht nur in Polen haben das Wort „Egoist“ erfolgreich ersetzt mit „Wir zuerst“. Praktisch bedeutet es das Gleiche: Ich will für mich mehr als für andere. Damit legen diese Egoisten den Grundstein für Zwistigkeit, Streit und Krieg.
Nur das urchristliche Ziel des „Wohles aller“ kann uns von Kriegen und gewalttätigen Auseinandersetzungen befreien. Warum viele der als besonders katholisch geltenden Polen das nicht einsehen, ist mir ein Rätsel.
Rudolf Danninger, Gutau
Ich wäre unserer Kirche gerne ein guter Priester und Pfarrer gewesen. Ich verspüre auch jetzt noch immer einen Ruf in diese Richtung. 25 Jahre lang, mit Unterbrechungen, habe ich über die dafür eigens eingerichteten Umweg-Geleise der diversen „Assistentposten“ meinen Beitrag in der Pfarrseelsorge geleistet. Je älter ich aber wurde und je mehr Leitungsaufgaben ich übernahm, desto kränkender erlebte ich meine strukturelle Stellung in der Pfarrseelsorge. Wenn es darauf ankam, war ich immer der, der „danebenstand“ (wie es sich eben für einen Assistenten gehört). [...] Lange Zeit habe ich geglaubt, dass ich diese Kränkung tragen kann und dass mein Erfolg als Seelsorger und das, was ich an Gutem von den Menschen zurückbekomme, den kränkenden Schmerz aufwiegen könnten. Ich irrte mich. Ich halte es inzwischen nicht mehr aus und daher gehe ich und verlasse das Feld der Pfarrseelsorge. Ich habe Gott sei Dank das Glück, ab September einen ähnlichen Beruf ergreifen zu können, den des Psychotherapeuten und Supervisors.
MMag. Helmut Außerwöger, Eferding
Zur Berichterstattung in den Ausgaben 21 und 22:
Die Lange Nacht der Kirchen ist ein Zeichen in dieser besonderen Zeit. Ein Krieg in Europa, Kriege in der ganzen Welt und kein Ende in Sicht: Die Menschen dort leben in Angst und Verzweiflung und mit dem ständigen Tod. Ohne Hoffnung und in ständiger Angst. Man kann nur an Gottes Hilfe glauben und dass endlich bei den machthabenden Menschen ein Umdenken erfolgt.
Die Lange Nacht der Kirchen in St. Ägyd in Thalheim bei Wels war wunderschön: musikalisch, stimmungsvoll und trotz allem auch fröhlich. Ein Lichtblick in diesen Zeiten und ein Hoffnungsstrahl für die Zukunft.
Erna Prenninger, Thalheim bei Wels
BRIEF_KASTEN
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