KOMMENTAR_
Es gibt „Aufbruchsbewegungen“ – Gruppen von Menschen, die diesen Ruf des Auferstandenen, hinauszugehen in alle Welt und überall die Frohbotschaft zu verkünden, ernst nehmen wollen. Doch schnell wird eine Unterscheidung getroffen: in „echte“ Christinnen und Christen, die es ernst meinen und die ihren Glauben sehr offen zeigen, und – auf der anderen Seite – die müden oder gar faulen, deren Christsein nur auf dem Taufschein ausgewiesen wäre.
Aber hat Jesus es so gemeint, dass alle Welt in diesem Sinne aufbrechen müsste? Hat er von allen erwartet, dass sie ihre Häuser und Familien verlassen, um des Himmelreiches willen? Gerade die Aussendung der Jünger – dieses „Geht zu allen Völkern“ –, sagt es umgekehrt: Nicht die Gemeinden, nicht die Vielen hat er auf den Weg geschickt. Sie können und sollen in diesem Sinne „zu Hause bleiben“. Er schickt ihnen jemand. Zuhause. Mit den Ihren. In ihren Gemeinden sollten sie „befolgen, was ich euch geboten habe“ – so Jesus.
Eine missionarische Kirche muss also keine außergewöhnliche Kirche sein. Sie verwirklicht sich im Alltag der Menschen – in aller Bescheidenheit, sozusagen. Der wichtigste Aufbruch, den Jesus dem Menschen nahelegt, ist nicht schlagzeilenträchtig. Es ist der Weg zum Nächsten.
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