KOMMENTAR_
„Gerade jetzt!“ war bei der Grundsteinlegung für das „House of One“ in Berlin letzte Woche als Seufzer der Hoffnung zu hören. Gerade jetzt, wo sich zeigt, dass der Hass zwischen Israelis und Palästinensern, Palästinensern und Israelis, heiß ist wie immer und keine Abkühlung in Sicht. Gerade jetzt beginnt nach langer Planungsphase die Realisierung eines Gotteshauses, das drei Gotteshäuser vereint. Auf den Fundamenten der ehemaligen evangelischen Petrikirche entsteht ein Gebäude, das eine Synagoge, eine Kirche und eine Moschee verbindet – selbstbewusst und respektvoll. Gerade jetzt, da Antisemitismus und Islamophobie zunehmen und die Diskriminierung von Christen weltweit ein großes Thema ist. Auch in Wien entsteht ein „Campus der Religionen“, bei dem acht Religionsgemeinschaften ihre Gotteshäuser um einen verbindenden Platz herum bauen und Flugdächer optische Brücken zwischen den einzelnen Häusern bilden werden. Ist es naiv? Spielen wir „heile Welt“? Angesichts eines politischen Islam, der wächst und der andere Ziele hat als das gleichberechtigte Neben- und Miteinander verschiedener Weltanschauungen? Dem Verbindenden Raum zu geben, ist nie naiv, sondern mutig.
KOMMENTAR_
DENK_WÜRDIG
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
BRIEF_KASTEN