KOMMENTAR_
Die Streifen am Himmel zeigen: Reisezeit ist. Viele sind unterwegs zu Zielen, an denen sie es gut haben möchten. In der Ferne, hoffen sie, lässt es sich finden – das freie Leben im Glück.
Ein paar Mal im Jahr öffnet sich im Kirchen-Festkalender ein Fenster für den Himmelsblick. Mariä Himmelfahrt – mitten in der Hochsaison menschlicher Reiselust – ist ein solches Fenster. Auch wenn alles Hoffen dahin geht, es möge doch wahr sein, was man vom christlichen Glauben her gehört hat, so sehnen die Wenigsten den Tag herbei, an dem sich die Himmelshoffnung erfüllen wird. Nicht jetzt. Noch nicht. Es ist eine Hoffnung mit Bangen.
Wie der Himmel des Universums, der sich über die Erde spannt, ist auch der Himmel des Glaubens oft verhangen. Da sieht man ihn nicht. Die Dunstschichten all der täglichen Kümmernisse halten ihn bedeckt. Und oft hat man den Blick allzu fest auf den Boden gerichtet, um nur ja keine falschen Schritte zu setzen.
Die „Himmelsfeste“ ermöglichen ein Ahnen: Schau auf! Löse den Blick vom Boden. Dein Leben bleibt nicht den Pflichten und Sorgen verhaftet. Frei für das Schönste, in endgültiger Geborgenheit wirst du leben. Die Lebensreise führt nicht an dein Ende, sodass du sagen müsstest: Es ist nichts mehr und es geht nichts mehr. Mehr eine Voll-Werdung als eine Voll-Endung wird sein.
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