KOMMENTAR_
Hintergrund ist das Verlangen einiger Bischöfe, katholischen Politikern vor allem der Demokraten (wie Präsident Joe Biden oder Parlamentssprecherin Nancy Perlosi) wegen deren liberaler Haltung in der Abtreibungsfrage die Kommunion zu verweigern.
Was die konservativen US-Bischöfe hier tun, ist ein beschädigendes Hineinziehen des Allerheiligsten in den Sumpf der Parteipolitik. Auch die Fragestellung nach der „Eucharistie-Würdigkeit“ geht am Wesen der Sache vorbei. Papst Franziskus hat mehrmals gesagt, die Eucharistie sei nicht „die Belohnung für Heilige, sondern das Brot der Sünder“. Das spießt sich zum Teil mit dem Kirchenrecht, das sich theoretisch vorbehält, den Zugang zur Eucharistie zu regeln (Can. 915f.). Vom Glauben her betrachtet ist die Sache aber klar: „Ich bin nicht würdig“, sagt jeder vor dem Kommunionempfang. Niemand ist von sich aus würdig, sondern wir vertrauen darauf, dass Christus uns durch seine Gnade würdig macht. Wer also könnte gerechtfertigt „den ersten Stein“ auf Mitchristen werfen, die zur Kommunion gehen? Niemand. Außerdem fehlt in der Diskussion völlig die Freude darüber, dass Menschen zu den Sakramenten kommen.
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