KOMMENTAR_
In Molln haben Probebohrungen stattgefunden. Man wollte Näheres zu einem vermuteten Erdgasfeld herausfinden. Politisch war die Sache hoch umstritten. Ist es noch verantwortbar, noch mehr fossile Energie aus der Erde zu holen? Aber um Politik geht es hier nicht.
Da ist nichts mehr zu erwarten und auch nichts mehr zu holen. So lautet das Urteil vieler Kommentatoren über den Zustand der christlichen Kirchen, wie man sie zu „heiligen Zeiten“ wie um Ostern zu lesen bekommt. Sie betrachten Kirche wie ein „fossiles“, ehemalig bedeutsames Energiefeld, das nun aber leergepumpt und erschöpft erscheint. Da wäre nichts mehr drinnen, meinen sie, vor allem keine Zukunft.
Ein Irrtum mag dahinterstehen. Wenn es nämlich um Glaube und Kirche geht, redet man nicht von einer fossilen Energieform aus dem, was früher einmal lebendig war, sondern von einer erneuerbaren Kraft.
Glaube und Kirche bauen sich beständig neu auf. Und sie können dabei auf ein Energiefeld bauen, das – wie die Wärme der Sonne – immer da ist: die göttliche Kraft, seine Zusage: Ich bin bei euch.
Religion und Glaube nähren sich aus der Kraft ständiger Erneuerung. Da wird nicht immer nur verbraucht und irgendwann sind die Fässer leer.
Nach Ostern wurde in den Kirchen die wunderschöne Emmaus-Geschichte vorgetragen. Sie erzählt, wie es bei zwei eigentlich „ausgebrannten“ Menschen, die keine Hoffnung mehr hatten, in ihren Herzen neu „zu brennen“ begonnen hat. In der Begegnung mit Jesus nämlich.
Zwei oder drei genügen, und das Wunder fängt wieder an.
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