KOMMENTAR_
Soll die Wende gelingen, so geht es nicht nur um die Energiequellen, aus denen Motoren betrieben und Räume beheizt werden. Es stellt sich die Frage nach der Antriebsenergie des Menschseins überhaupt; seine Willenskraft. Die Sprache verrät es ja: Wo nur noch von Konsumenten, Verbraucherinnen oder Kunden die Rede ist, wird Menschsein um das Menschliche selbst gebracht. Da wird der Mensch zum Gefährder. Es ist die Will-haben-Energie, die viele Menschen treibt. Das Mögliche will genutzt sein. Das Billige ist dann auch recht.
Viele Menschen treibt die Energie des Herrschens: Ich bin erst jemand, wenn ich Erster bin – und wenn ich möglichst viele unter mir habe – aber oben ist wenig Platz. Advent ist die Zeit, in der man sich die Frage nach den inneren Antriebskräften stellen kann: Was treibt mich an? Es gibt einen erstaunlichen Treibstoff, den die christliche Perspektive anbietet: Kraft aus dem Geben, nicht aus dem Verbrauchen. Gewinn im Verzicht. Freude statt Neid, wenn andere Erfolg haben – und dass es allen, auch denen nach uns, gut gehen soll. Es ist die Kernenergie der Liebe. Erneuerbar und unerschöpflich.
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