KOMMENTAR_
Die heilige Dorothea aus Cäsarea in Kappadozien, die am Ende des 3. Jahrhunderts lebte, war nicht meine Namenspatronin. Das war eine Arbeitskollegin meiner Mutter aus der kirchlichen Frauenarbeit. Wenn mein Umfeld mich als „heilige Dorothea“ bezeichnet, ist das eher spöttelnd. Als Protestantin nähere ich mich Dorothea aus Kappadozien über eine Darstellung, die aus dem 16. Jahrhundert, der italienischen Renaissance, stammt. Im Berliner Bode Museum werde ich jedes Mal in den Bann gezogen von dieser Terrakottafigur. Der Blick der Figur ist ruhig nach oben in die Ferne gerichtet und ihr Kopf ist bekränzt von Blumen. Sie hält ihr weites orangerotes Kleid nach oben und bietet den Betrachtenden darin rote Rosen dar. Nur wer ihre Geschichte kennt, weiß, dass diese auf ihren gewaltsamen Tod verweisen.
KOMMENTAR_
DENK_WÜRDIG
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
BRIEF_KASTEN