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Als Kirchenzeitungsjournalist gehören die Meldungen der Katholischen Presseagentur zu meinem täglichen Brot. Auch an einem Sonntag flattern etwa fünfzehn News ins Postfach, wochentags deutlich mehr: was der Papst beim Mittagsgebet gepredigt hat, was Kardinal Schönborn zu diesem oder jenem gesagt hat und vieles mehr.
Wenn wir in der Kirchenzeitung auch nur einen Bruchteil aufgreifen können, sind die Meldungen unverzichtbar. Eine Fülle von Infos, die man selbst gar nicht überschauen könnte, kommt von einer kirchlichen Agentur fundiert zusammengefasst auf den Schreibtisch.
Da verwundert es schon, dass eine Kathpress-Meldung im Spamordner landet, wie am Samstag geschehen. Ich war einigermaßen irritiert. Zuerst dachte ich an einen Fehler im System.
Auf den zweiten Blick klärte sich die Sache auf: In der Betreffzeile fand sich das Wort „Sexualmoral“. Der Spam-Filter der Diözese ist streng. Da nützte es auch nichts, dass das Wort „Sex“ mit „Moral“ kombiniert war.
„Weg von der Sexualmoral, hin zur Beziehungsethik“ lautete der Titel der Nachricht und ging auf den Moraltheologen Martin Lintner ein. Wegen seines Buchs über „Christliche Beziehungsethik“ wurde ihm kürzlich vom Vatikan verweigert, das Amt des Dekans der Hochschule in Brixen antreten zu dürfen.
Hat sich vielleicht der vatikanische Spam-Filter eingeschaltet? Bevor man Verschwörungstheorien schmiedet, einfach schmunzeln: „Sachen gibt’s!“
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