KOMMENTAR_
Ich mache wahnsinnig gerne Pläne und liebe Listen. Egal, ob es ums Einkaufen, die Organisation einer Urlaubsreise oder das gleichzeitige Lesen mehrerer Bücher geht. Listen geben mir das Gefühl von Ordnung und Kontrolle, und einen Plan im Leben zu haben, ist sowieso nie schlecht, oder? Naja, manchmal schrammt es schon knapp an einer Zwangsneurose vorbei. Für meinen heurigen Urlaub „plane“ ich deshalb ein besonderes Experiment, bei dem ich versuchen will, einfach mal in den Tag hineinzuleben. Sehen, was passiert, annehmen, was kommt. Normalerweise bin ich nicht für meine Spontanität bekannt, und wenn etwas Überraschendes passiert, verkrampft sich mein Magen immer ein bisschen. Das möchte ich ändern. Doch einfach nichts vorzuhaben – oder nichts vorhaben zu wollen – ist gar nicht mehr so einfach heutzutage. Man hat irgendwie das Gefühl, dauernd beschäftigt und ständig auf Trab sein zu müssen. Daran hat Corona nicht allzu viel verändert, ist mein Eindruck. Deshalb werden meine Kalender und sämtliche To-do-Listen während des Urlaubs ins hinterste Eck verbannt, und ich lasse einfach mal Fünfe gerade sein.
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