KOMMENTAR_
Wenn man etwas vermasselt hat, dann fängt man am besten noch einmal an. In der Tat: Es läuft vieles schief in unserer Zeit. Allenthalben trifft man auf erboste Leute. Es ist nicht so, wie es sein sollte, klagen sie. Die Regierung, die Opposition, die Wirtschaft, die Teuerung, Geflüchtete, die Banken, die Kirche natürlich auch – es gibt viele Beschuldigte für das empfundene Unbehagen.
Jetzt wird Ostern. Das Fest der Auferstehung. Da wäre schon der Glaube an den Anfang dieses unglaublich starken Glaubenswortes ein gutes Motiv: „Auf“. Wenn man sich dieses „Auf“ zu Herzen nähme.
Es zieht nicht alles nur nach unten. Es gibt nicht nur den Druck. Es gibt auch das Gut-Werden. Wer so gar keinen Glauben an ein „Auf“ im Leben, dieses sich oft ereignende „kleine Ostern“ in sich trägt: Wie sollte er oder sie dann an Auferstehung glauben können – den guten Ausgang des Lebens überhaupt?
In der österlichen Begegnung Jesu mit jenen Enttäuschten, die nach Emmaus unterwegs waren, ereignet sich diese Wende: Eigentlich wollten sie weg von all den Traurigkeiten.
Aber dann – diese Begegnung mit dem ihnen zunächst Fremden. Ein Zueinander, ein Miteinander. Ihr Herz sei „zu träge, um glauben zu können“, lautet die Diagnose Jesus über ihre Niedergeschlagenheit. Als sie dann das Brot teilten, gingen ihnen die Augen auf – und das Leben.
Nur dies wenn man sich zu Herzen nähme. Begegnung hilft. Heilt sogar. Ist es nicht doch oft nur die eigene Trägheit, die der Wende zum Guten im Wege steht?
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