KOMMENTAR_
Außer sich gerieten die Leute, waren ratlos und nichts war mehr klar. Gott zeigt sich in diesem pfingstlichen Geschehen nicht einer Elite, auch nicht den verschreckten Aposteln allein. Alle wurden erfasst – und verwirrt. Eine Gotteserschütterung. Eine gemeinsame Verunsicherung. Aber auch: eine neue Spur. Ist nicht genau das heute zu spüren? Eine Art geistliche Erschütterung der Welt? Dass Menschen unruhig werden, wenn Christsein nur als Privatsache betrachtet wird, wenn Regierungen ihre Völker – oder doch nur ihre Macht? – im Sinn haben, die „übrige“ Welt aber sich selbst überlassen? Doch Pfingsten ist kein Nationalligaspiel, sondern ein Menschheitsereignis. Religiös ist, wer Gott folgt und sich mit allen Menschen verbunden weiß. Das Leben auf der ganzen Welt rückt Gott in die Mitte. Pfingsten ermutigt zu einem Menschheitsbewusstsein, das alle im Blick hat. Jede Freude, jede Träne. Das Brausen vom Himmel rüttelt auf zu einer großen Verantwortlichkeit für die ganze Welt. Gottes Geist ist kein Kleingeist, sondern Weltgeist. Eine solidarische Verbundenheit. Petrus und seinen Leuten mag Gott eine besondere Rolle zugedacht haben, nicht aber einen besonderen Geist.
KOMMENTAR_
DENK_WÜRDIG
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
BRIEF_KASTEN