KOMMENTAR_
In Oberösterreich bieten sieben Vereine Gewichtheben und fünf Orientierungslauf an. Wie kommt man zu diesen Zahlen? Indem man in der aktuellen Broschüre „Oberösterreich – Zahlen & Fakten“ der Landesstatistik nachliest. Was dort leider nicht steht: Wie viele Menschen im Land gehören einer Religionsgemeinschaft an (und welcher)? Wo kommen Kirche und Religion in der Broschüre vor? Die Katholische Privat-Universität wird bei der Bildungslandschaft erwähnt, die Orden bei den Altenheimplätzen und die Caritas in der Ausbildung von Sozialbetreuungsberufen. Letztlich: Bei den Chören steht, dass Kirchenchöre nicht berücksichtigt sind. Auf Nachfrage verweist die Landesstatistik darauf, dass nach der Volkszählung 2001 nur Registerauswertungen stattgefunden haben. Die Religionszugehörigkeit wird in offiziellen Statistiken nicht mehr erfasst.Der Religionsbeirat des Landes dagegen veröffentlicht Zahlen. Offensichtlich sind das Eigenangaben der Religionsgemeinschaften mit durchwachsener Genauigkeit. Dennoch erscheint dies besser, als Religion zum blinden Fleck werden zu lassen. Denn selbst eine strikte Trennung von Kirche und Staat kann nicht dazu führen, religiös zu erblinden. Mit anderen Worten: Warum werden sieben Vereine, die sich für das Gewichtheben engagieren, erfasst, nicht aber hunderte Pfarrgemeinden mit ihren Ehrenamtlichen?
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